Swisscom: Bundesrat sieht Erwartungen insgesamt erfüllt

Der Bundesrat attestiert dem Telekomkonzern einen starken Ausbau der Netzinfrastruktur, die Sicherstellung der Grundversorgung gemäss den Qualitätskriterien des Fernmelderechts sowie die zügige Umsetzung der Entbündelung der Teilnehmeranschlüsse auf der «letzten Meile». Dank der Beteiligung an der italienischen Fastweb habe Swisscom ein substanzielles Wachstum erzielen können, hiess es weiter.


«Solide Ergebnisse präsentiert»
Swisscom habe im abgelaufenen Geschäftsjahr solide Ergebnisse präsentiert und das zweithöchste Umsatz- und das höchste Ertragswachstum in der Vergleichsgruppe europäischer Telekom-Unternehmen aufgewiesen. Trotzdem habe die Aktie 2008 angesichts der heftigen Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten 23,2% an Wert eingebüsst. Sie habe jedoch besser abgeschlossen als der Swiss Market Index (SMI) sowie andere europäische Telekom-Titel.


Mehr Dividende
Bei einer für 2008 gegenüber dem Vorjahr um 1 CHF auf 19 CHF erhöhten Dividende betrugen die Ausschüttungen an den Bund 560 Mio CHF. Insgesamt erhielten die Aktionäre 984 Mio CHF. Der Bundesanteil an der Swisscom beträgt 52%.


Bundesnahe Unternehmen erreichen Zielvorgaben 2008
Auch die weiteren bundesnahen Unternehmen SBB, Post, skyguide und die Rüstungsunternehmung Ruag haben ihre Zielvorgaben im letzten Jahr insgesamt erreicht. Sie stehen aber angesichts der Wirtschaftskrise vor neuen Herausforderungen. Die Generalsekretäre des UVEK und des VBS, Hans Werder und Markus Seiler, orientierten die Medien am Donnerstag über die Leistungsbilanz der bundesnahen Unternehmen, die der Bundesrat am Vortag zu Handen der zuständigen Parlamentskommissionen verabschiedet hatte.


SBB: Vorgaben nur teilweise erfüllt
Der Bundesrat habe feststellen können, dass die fünf Unternehmen die strategischen Vorgaben gut erreicht hätten, sagte Werder. Nur teilweise erfüllt habe sie die SBB. Dort belaste der von SBB Cargo abgewickelte Güterverkehr die insgesamt gute Gesamtbilanz. Alle Unternehmen stünden jetzt im Gegenwind. SBB Cargo habe mit einem Verlust von 29,9 Mio CHF das angestrebte Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses deutlich verfehlt, sagte Werder. Die aktuelle Rezession werde das künftige Ergebnis weiter verschlechtern und SBB Cargo zu weiteren Sanierungsanstrengungen zwingen. Der Konzerngewinn der SBB von 345 Mio CHF sei dem Personenverkehr zu verdanken, sagte Werder. Die Kunden seien insgesamt zufrieden, wenn auch das Sitzangebot auf den wichtigen Strecken mit neuem Rollmaterial behoben werden müsse. Bei der Pünktlichkeit seien die Durchschnittswerte gut.


«Post hat Vorgaben hervorragend erreicht»
Die Post hat laut Werder die vom Bundesrat gesetzten Vorgaben «hervorragend» erreicht. Sie habe die Grundversorgung in guter Qualität und zu angemessenen Preisen erbracht. Die pünktliche Zustellung von Briefen und Paketen sei im internationalen Vergleich gut. Geschäfts- und Privatkunden seien zufrieden. Der Konzerngewinn fällt mit 825 Mio CHF geringer aus als im Vorjahr (909 Mio CHF). Der Bundesrat hat nach Angaben Werders beschlossen, eine Gewinnausschüttung an den Bund von 200 Mio CHF einzufordern. 250 Mio CHF sollen in die Pensionskasse fliessen, und mit 66 Mio CHF soll das Eigenkapital gestärkt werden.


Ruag verfehlt Umsatzziel
Skyguide hat 2008 die Zahl der Verspätungen bei den Überflügen sowie an den Flughäfen Zürich und Genf verringert. Das Ergebnis des vergangenen Jahres sei zwar negativ, sagte Werder. Das sei aber mit dem deutlichen Verkehrsrückgang zu begründen. Die Gebühren von skyguide seien im europäischen Vergleich hoch. Die Ruag verfehlte mit einem Umsatz von 1,5 Mrd CHF das vom Bundesrat gesteckte Ziel von 6% Zuwachs. Wie VBS-Generalsekretär Seiler ausführte, muss sich die Ruag im schwierigen Umfeld neu positionieren. Trotz Kurzarbeit seien Entlassungen nicht auszuschliessen. (awp/mc/ps/18) 

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