Swisscom: Gewerkschaften brechen Lohnverhandlungen ab

Swisscom hält an einer Lohnerhöhung von 1,8% fest. Zudem sollen alle Mitarbeiter, die 100% arbeiten, eine Einmalzahlung von 1200 CHF erhalten. Den Gewerkschaften geht dies zu wenig weit. Swisscom sei ein hochrentables Unternehmen mit knapp zwei Milliarden Gewinn, schreibt transfair am Donnerstag. Die Mitarbeitenden müssten für ihre Leistung belohnt werden.


Kritik an Stellenabbau
Die Gewerkschaft Kommunikation kritisierte zudem den Abbau von hunderten Stellen im nächsten Jahr. Swisscom gehe es einzig und allein darum, die Aktionäre zufrieden zu stellen, sagte Giorgio Pardini, Vizepräsident der Gewerkschaft Kommunikation. Die Gewerkschaften ziehen nun den Gang zum Schiedsgericht in Betracht. In den nächsten zwei Wochen sollen die Vertreter darüber entscheiden.


Bedauern über Verhandlungsabbruch
Die Swisscom ihrerseits bedauert den Abbruch der Verhandlungen. Es konnte keine Einigung erzielt werden, bestätigte der Telekomriese in einer Mitteilung. Swisscom habe ein angemessenes Angebot offeriert. Das Angebot des Telekomriesens bedeute insgesamt eine Lohnerhöhung von 3%, davon entfielen einfach 1,2% auf die Einmalzahlung. Swisscom orientiere sich bei der Lohnpolitik am Markt, hiess es weiter. Für das nächste Jahr werden in der Schweiz im Durchschnitt aller Branchen Lohnerhöhungen von 1,6% bis 2% erwartet. Die Forderung der Gewerkschaften sei mit einer generellen Lohnerhöhung von 3% deutlich höher.


Zum wiederholten Mal uneinig
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Gewerkschaften und die Swisscom nicht einigen können. Schon im letzten Jahr zog sich der Lohnstreit in die Länge. Erst nachdem die Gewerkschaft das Schiedsgericht ins Spiel brachten, einigten sich die Verhandlungspartner im Februar 2010. Die Swisscom kam den Forderungen der Gewerkschaften entgegen und erhöhte die Löhne für die Angestellten generell um 0,5%. Zusätzlich standen 0,8% der Lohnsumme für individuelle Erhöhungen zur Verfügung. (awp/mc/ss/24)

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