Swissfirst: Weitere Kassen verneinen Schaden – Fundamenta setzt Experten ein

Die Pensionskasse Rieter hat am Montag gegenüber den Versicherten Stellung zu den Medienberichten der letzten Wochen genommen. Ein Schaden für die Versicherten sei aus dem Aktienverkauf nicht entstanden, betont sie in der Mitteilung: Die Pensionskasse habe einen deutlichen Kursgewinn realisiert. Die direkten Abklärungen hätten auch keine Hinweise auf eine finanzielle Gegenleistung an Mitarbeitende der Pensionskasse ergeben, betont die Rieter-Pensionskasse. Auch bei der Pensionskasse von Coop gibt es keine Hinweise auf ein Fehlverhalten, wie es auf Anfrage der SDA hiess.


Transaktionen durch einen unabhängigen Experten begutachten lassen
Korrekt abgelaufen sind die Transaktionen auch bei der Siemens- Pensionskasse, wie Siemens-Sprecher Benno Estermann auf Anfrage sagte. Die involvierten Portfoliomanager hätten dies auch in einer persönlichen Erklärung bestätigt. Die Oltner Fundamenta-Stiftung lässt ihr Vermögen dagegen von der Swissfirst-Bank verwalten. Von den Aktienverkäufen habe der Stiftungsrat bisher keine Kenntnis gehabt, teilte dieser am Montag nach einer ausserordentlichen Sitzung mit. Nun sollen die Transaktionen durch einen unabhängigen Experten begutachtet werden. Zumindest beim Handel mit den Swissfirst-Aktien hätte die Swissfirst als Vermögensverwalter seiner Ansicht nach den Stiftungsrat informieren müssen, sagte Stifungsratspräsident Rolf Büttiker am Montag gegenüber der SDA. Aber auch die Fundamenta habe mit den Positionen keinen Verlust sondern eine angemessene Rendite erzielt.


Untersuchung auch bei IST-Investmentstiftung
Durch eine unabhängige Stelle untersucht werden auch die Transaktionen bei der IST-Investmentstiftung, wie ein Sprecher sagte: Das Resultat werde in rund 10 Tagen vorliegen. Bei der ebenfalls in den Medien genannten Roche-Pensionskasse will man aus grundsätzlichen Erwägungen keine Auskunft geben.


Aktienkurs nach Fusion deutlich angestiegen
Vor dem Zusammenschluss der Swissfirst mit der Bank am Bellevue im September hatten mehrere Aktionäre der Swissfirst auf Aufforderung von Swissfirst-Chef Thomas Matter Aktien verkauft. Nach erfolgter Fusion war der Aktienkurs deutlich angestiegen. Im Zusammenhang mit den Aktienverkäufen haben die zuständigen Aufsichtsbehörden von Zürich, Basel-Stadt und Solothurn Abklärungen eingeleitet. Auch das für die IST-Investmentstiftung für Personalvorsorge (IST) zuständige Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) klärt die Angelegenheit ab.


Die Rieter-Pensionskasse hatte der Swissfirst im Vorfeld der Fusion 40`000 Swissfirst-Aktien zum Kurs von 58 CHF verkauft, die Hälfte des damaligen Bestandes. Beim Verkauf habe die Kasse einen deutlichen Kursgewinn erzielt. Nach der Fusion war die Aktie allerdings auf über 80 CHF gestiegen. Am Montag stand sie bei 102 CHF.


Die Siemens-Pensionskasse hatte laut dem Sprecher bereits im Sommer 2005 beschlossen, ihren Bestand zu reduzieren. Sie habe im September 390`000 Aktien zu 60 CHF pro Stück verkauft. Bei der Coop- Pensionskasse geht es laut ihrem Chef Michael Dober um den Verkauf von 50`000 Swissfirst-Aktien – die Häfte des Bestandes – zu 59 CHF pro Stück. (awp/mc/gh)

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