Swissgrid: Gesuche für 78 km Freileitungen in Westschweiz eingereicht

Die Verbindung zwischen Yverdon und Galmiz/FR umfasst den Bau zweier Höchstspannungsleitungen zu 380 Kilovolt (kV) und einer Leitung von 132 kV für die SBB. Auf einer Länge von 50 Kilometern werden dafür 144 Masten errichtet, wie Vertreter von EOS, SBB und der Stromnetzbetreiberin swissgrid am Montag vor den Medien in Bern sagten. Abmontiert werden 22 Kilometer Leitung mit 70 Masten im Freiburger Seebezirk. Das Projekt wurde in 7 der 25 tangierten Gemeinden angepasst.


Neue Höchstspannungs-Verbindung von Chamoson nach Chippis
Komplettiert werden die neuen Leitungen für die Westschweiz seitens der EOS durch eine neue Höchstspannungs-Verbindung zwischen Chamoson und Chippis im Wallis. Diese Strecke misst 28 Kilometer und umfasst 72 Masten. Im Gegenzug wird eine Leitungsstrecke von 60 Kilometern mit 190 Masten im Rhonetal abmontiert. Die neuen Leitungen seien für die Stromversorgung der Westschweiz unabdingbar, sagte EOS-Generaldirektor Hans Schweickardt. Das Westschweizer Höchstspannungsnetz sei nur an das französische 380-kV-Netz angeschlossen, nicht aber an das nationale.


Dringende Massnahme
Der Anschluss sei gerade angesichts des innert 20 Jahren um 45% gestiegenen Stromverbrauchs dringend. Die Elektrizitätsbranche wolle in den kommenden Jahren 30 Mrd CHF investieren. Die dadurch gesteigerte Leistung müsse auch zum Kunden kommen können. EOS-Netzdirektor Christian Brunner erklärte, die Leitungen müssten als Freileitungen gebaut werden. Eine Verlegung im Boden würde statt der aktuell eingeplanten 147 Mio CHF zwischen 1,2 und 2,2 Mrd CHF kosten. Die Stromrechnung würde für die Haushalte um durchschnittlich 15% steigen.


Einfacherer Unterhalt
Zudem dauere die Reparatur eines im Boden verlegten Kabels im Pannenfall zwischen einer Woche und mehreren Monaten. Freileitungen hingegen seien innert 24 bis 48 Stunden repariert. SBB-Netzleiter Andrea Zinsli erklärte, das Verkehrsvolumen der Bahn sei inbesondere am Jurasüdfuss angestiegen. Dadurch sei die SBB auf eine sichere und zuverlässige Stromversorgung angewiesen, die Notwendigkeit eines vermaschten Netzes sei unbestritten. Durch die Leitung zwischen Yverdon und Galmiz ergebe sich eine erhöhte Versorgungssicherheit.


Vorstösse im Bundesparlament
Gegen die Pläne für die neue Stromtransitachse Ost-West regt sich Widerstand. Im Bundesparlament sind Vorstösse hängig, die eine Verlegung neuer Hochspannungsleitungen unter dem Boden verlangen. Neben EOS will die Elektrizitätsgesellschaft Atel im Wallis zwischen Ulrichen und Mörel neue Stromleitungen bauen. (awp/mc/ps)

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