Symrise erlöst 1,4 Milliarden Euro – Grösster Börsengang des Jahres

Symrise setzte am Samstag den Ausgabepreis der rund 81 Millionen Aktien auf 17,25 Euro je Stück fest und lag damit am oberen Ende der Preisspanne. Die Aktie soll am Montag erstmals gehandelt werden. Symrise gilt als heisser Kandidat für den Börsenindex MDAX . Die bisherige Nummer eins in diesem Jahr, Wacker Chemie, erreichte bei dem Börsengang im April ein Volumen von knapp 1,2 Milliarden Euro.


Mitteleinsatz für Schuldenabbau
Dem Unternehmen werden brutto rund 652 Millionen Euro zufliessen, teilte Symrise aus dem niedersächsischen Holzminden mit. Die Mittel aus dem Börsengang will Symrise-Chef Georg Linzbach vorwiegend für den Abbau der Schulden von 1,4 Milliarden Euro verwenden, die im Zusammenhang mit der Übernahme durch den Finanzinvestor EQT entstanden sind. Dadurch solle die dünne Eigenkapitalquote von 2 Prozent auf rund 35 Prozent erhöht werden.


Finanzierungsgruppe EQT erhält den Erlös
Ein grosser Teil des Erlöses geht an EQT. Die Finanzierungsgruppe der Industriellenfamilie Wallenberg hatte 2002 die Bayer-Tochter Haarmann Reimer für 1,66 Milliarden Euro gekauft und mit dem Konkurrenten Dragoco zu Symrise verschmolzen. Zusammen mit Co- Investoren kontrollierte EQT bisher rund 80 Prozent an Symrise.


Marktwert von mehr als zwei Milliarden Euro
Bei dem Börsengang stammen gut 43,2 Millionen Aktien aus dem Eigentum der bisherigen Aktionäre und 37,8 Millionen aus einer Kapitalerhöhung. Ursprünglich wollten die Altaktionäre mehr eigene Anteile platzieren und das Kapital stärker erhöhen. Rund 15 Prozent der Aktien wurden bei Privatanlegeren platziert. Nach dem Börsengang halten die Alteigentümer noch etwas mehr als 30 Prozent der Anteile. Die restlichen knapp 70 Prozent befinden sich im Streubesitz. Der Marktwert des Unternehmens liegt damit gemessen am Emissionpreis bei etwas mehr als zwei Milliarden Euro.


Deutsche Bank erwartet gutes Zahlenset
Symrise erzielte 2005 einen Umsatz von 1,149 Milliarden Euro bei einem Verlust von 50 Millionen Euro. Die Deutsche Bank, die den Börsengang neben der UBS federführend betreut, erwartet für 2007 einen Erlösanstieg auf 1,3 Milliarden Euro und ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 268 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres setzte Symrise mit 944,4 Millionen Euro 9,1 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte auf 20 Millionen Euro nach einem Verlust in Höhe von 23 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.


Dividendenauschuss wie bei Givaudan
Produkte von Symrise finden sich unter anderem in Kosmetik, Parfüms, Nahrungsmitteln, Haushaltschemie. Den Spezialisten stehen etwa 2.500 Duftstoffe zur Verfügung. Der Konzern hat rund 4.800 Mitarbeiter – knapp 2.300 davon in Deutschland. Symrise will bereits für das kommende Jahr eine Dividende auszahlen. «Wir werden nach dem Börsengang eine angemessene branchenübliche Dividende zahlen», sagte Linzbach. Dabei nannte er als «branchenüblich» unter anderem die Dividenzahlung des Branchenführers Givaudan . Der kam nach eigenen Angaben für das Jahr 2005 auf eine Dividendenrendite von rund zwei Prozent. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert