Symrise wird 2006 rote Zahlen ausweisen – Operativ im Plus

«Es stimmt, dass es 2006 zu einem Nettoverlust kommen wird. Die Höhe können wir aber noch nicht beziffern», sagte Symrise-Sprecherin Katja Derow am Freitag auf Anfrage. Auf operativer Basis falle kein Verlust an. 2007 rechne Symrise «sehr stark damit, dass wir keine Verluste machen», sagte sie. Am Dienstag will der Konzern Umsatz und Vorsteuerergebnis bekannt geben. Ende März ist die Veröffentlichung der Bilanz geplant.


Kosten für Börsengang führten zu Fehlbetrag
Die direkten Kosten für den Börsengang wie Beraterhonorare, Werbeaufwand und anderes sowie ein Bonusprogramm für das Management und ein Bilanzeffekt bei der Rückzahlung eines Darlehens an den früheren Eigentümer Bayer hätten zu einem Fehlbetrag geführt, bestätigte die Sprecherin Aussagen aus einer Analyse der HSBC. Nach dem Börsengang von Symrise musste ein Darlehen zurückgezahlt werden, das der Leverkusener Bayer-Konzern 2002 eingeräumt hatte. Die Differenz zwischen der Bewertung nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS und dem Rückzahlungswert schlage als Belastung zu Buche, sagte die Sprecherin.


Studie von Sonderbelastungen der HSBC-Analysten
Die HSBC-Analysten gehen in ihrer kürzlich veröffentlichten Studie von Sonderbelastungen in Höhe von 150 Millionen Euro aus. Das Bonusprogramm koste nach Schätzungen der Bank rund 50 Millionen Euro, wovon Rückstellungen 34 Millionen Euro nicht abdeckten. Bei Veröffentlichung des Börsenprospekts waren die Kosten für Beraterhonorare und Werbeaufwand mit bis zu 29 Millionen Euro veranschlagt worden. Ein Teil davon werde direkt vom Eigenkapital abgezogen. Nach HSBC-Schätzung gehen rund 5 Millionen in die Gewinn- und Verlustrechnung ein.


Emissionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro
Beim grössten Börsengang im vergangenen Jahr in Deutschland mit einem Emissionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro hatte der Finanzinvestor EQT im Dezember Symrise-Anteile auf den Markt gebracht. Der Streubesitz des Duftstoffspezialisten liegt nach früheren Aussagen bei rund 69 Prozent. Der Investitionsarm der schwedischen Industriellenfamilie Wallenberg hatte 2002 die Bayer-Tochter Haarmann Reimer erworben und dann mit dem Konkurrenten Dragoco zu Symrise verschmolzen. (awp/mc/ab)

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