Talfahrt geht weiter – Euro fällt unter die Marke von 1,18 Dollar

Die europäische Gemeinschaftswährung kostete im späten Nachmittagshandel 1,1780 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,1824 (Freitag : 1,1933) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8457 (0,8380) Euro.


Zinserhöhungen durch die US-Notenbank
Während Anleger mit weiteren Zinserhöhungen durch die US-Notenbank rechnen, bleibt der Zeitpunkt für den ersten Zinsschritt der EZB seit Juni 2003 nach wie vor unsicher. Der Zinssatz in den USA ist nach zwölf Erhöhungen in Folge mit 4,00 Prozent doppelt so hoch wie in der Eurozone und lockt damit Anleger in den Dollarraum. «Man traut der US-Notenbank einfach eher weitere Zinserhöhungen zu», sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.


Zweifel an schneller Leitzinserhöhung verstärkt
Nach jüngsten Äusserungen von EZB Ratsmitglied Nicholas Garganas hätten sich zudem die Zweifel an einer schnellen Leitzinserhöhung in der Eurozone verstärkt, sagte Fritsch weiter. In einem Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte Garganas, da ss ein Rückgang der Inflationsrate im Euroraum unter die Marke von zwei Prozent im Laufe des kommenden Jahres möglich sei. Garganas hält sich im Vergleich zu anderen EZB-Ratsmitgliedern mit seinen Warnungen vor steigenden Inflationsrisiken zurück. Allen voran EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte in den vergangenen Wochen mehrfach auf die Inflationsgefahren für die Eurozone infolge der hohen Energiepreise hingewiesen. Die Äusserungen von Garganas hätten gezeigt, «dass zumindest ein Mitglied des Zentralbankrates nicht unbedingt dazu neigt, die Zinsen schon im Dezember anzuheben», sagte Fritsch.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,67655 (0,67640) britische Pfund , 139,23 (140,52) japanische Yen und 1,5429 (1,5439) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London unverändert mit 456,50 (460,50) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)

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