Telefonica kann sich Schwäche in Europa nicht entziehen

Die grossen Telekomkonzerne in Europa versuchen allesamt sich gesund zu schrumpfen, um die sinkenden Umsätze auf den Heimatmärkten aufzufangen. Dass dies Telefonica jetzt nicht gelang, ärgerte die Börsianer: Die Aktie fiel leicht um 0,32 Prozent. Konzernweit sanken die Umsätze von Telefonica in den ersten neun Monaten um rund drei Prozent auf 41,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (OIBDA) ging um rund zwei Prozent auf 16,65 Milliarden Euro zurück. Mittelfristig rechen die Spanier aber mit einem Gewinn- und Umsatzplus. Erst im Oktober hatte Telefonica-Chef Cesar Alierta Wachstumsziele bis 2012 ausgegeben.


Südamerika stützt nach wie vor
Auch in diesem Jahr erwiesen sich die Töchter in Südamerika als Stütze. In den ersten neun Monaten legten die Umsätze dort um fast zwei Prozent zu, der operative Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (OIBDA) stieg sogar um zehn Prozent. Bereinigt um Währungseffekte stiegen Umsatz und Gewinn noch stärker. In Spanien konnte Telefonica den Umsatzrückgang aber zumindest im dritten Quartal etwas abbremsen. Sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkgeschäft habe sich die Lage aufgehellt. Spanien wurde besonders hart von der Wirtschaftskrise getroffen.


O2 hält Serviceumsätze stabil
Die deutsche Tochter O2 konnte ihre mit Telefondienstleistungen erzielten Serviceumsätze trotz einer schärferen Regulierung im Mobilfunk stabil halten. Insgesamt kam O2 Ende September auf 15,4 Millionen Mobilfunkkunden, das waren rund eine halbe Million mehr als noch im zweiten Quartal. Erst vergangene Woche hatte sich Telefonica mit Telecom Italia darauf geeinigt, die deutsche Tochter der Italiener, den Hamburger DSL-Anbieter Hansenet, zu übernehmen. Mit rund 2,4 Millionen DSL-Kunden wird O2 damit auf einen Schlag die Nummer Vier auf dem deutschen DSL-Markt.


Neue Bündel-Pakete aus Mobilfunk und Festnetz
Vor allem können die Münchner in Zukunft neue Bündel-Pakete aus Mobilfunk und Festnetz für seine Kunden schnüren. Konkurrenten wie die Telekom und Vodafone setzen in Deutschland verstärkt auf solche integrierten Angebote. Die Telekomanbieter erhoffen sich davon eine stärkere Kundenbindung.&(awp/mc/ps/08) 

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