Telekom drängt ins Geschäft mit Stromrechnungen

Damit tritt der Konzern in Konkurrenz mit Versorgern wie RWE, Eon, EnBW oder Vattenfall. Bei den intelligenten Netzen, den sogenannten Smart Grids, geht es nicht nur um die Strommessung, sondern gleichzeitig um die clevere Steuerung des Verbrauchs. So können beispielsweise Hausgeräte eingeschaltet werden, wenn der ständig schwankende Angebotspreis gerade günstig ist. Hintergrund sind die erneuerbaren Energien: Anders als bei Kraftwerken, deren Stromleistung sich leicht vorausplanen lässt, kann nur schlecht vorhergesagt werden, wie lang die Sonne scheint oder wie stark der Wind weht. Die Schwankungen in der Stromerzeugung können durch Speicher oder die intelligente Steuerung des Verbrauchs abgefangen werden. Ein erstes Modellprojekte mit intelligenten Zählern läuft bereits in in der Telekom-Modellstadt Friedrichshafen am Bodensee.


«Hochspannender Markt»
«Es entwickelt sich ein hochspannender Markt, in dem sich eben Unternehmen aus unterschiedlichsten Märkten tummeln werden», sagte der für das RWE-Zukunftsgeschäft verantwortliche Vorstandschef der RWE Rheinland-Westfalen Netz AG Arndt Neuhaus dem Blatt. «Wir nehmen das Engagement der Telekomkonzerne ernst.» Telekom-Manager Clemens wittert ein Milliardengeschäft: «Die Internationale Energieagentur rechnet bis 2030 sogar weltweit mit Investitionen von mehreren Billionen Dollar in Energieerzeugung, Verbrauchsmanagement und die Modernisierung der Stromnetze», sagte der Chef der Telekom-Grosskundensparte T-Systems, der den Vorstoss des Konzerns in den Energiemarkt verantwortet.


Wachstumssziele
Allerdings steht das Geschäft mit der Energie zusammen mit Gesundheit, Medienverbreitung und Automobil nur für einen kleinen Bereich der Wachstumsstrategie des Telekom-Konzerns, die Telekom-Chef Rene Obermann schon Mitte März vorstellte. Insgesamt sollen die intelligenten Netzwerke bis zum Jahr 2015 Erlöse von einer Milliarde Euro erwirtschaften. Weit grössere Bedeutung kommen im Wachstumsszenario den Bereichen Mobiles Internet oder T-Systems zu. Mit dem mobilen Geschäft jenseits von Telefongesprächen und SMS sollen bis 2015 Erlöse von zehn Milliarden Euro erzielt werden, bei T-Systems steht die Zielmarke für die Aussenumsätze bei acht Milliarden Euro. (awp/mc/ps/13)

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