Temenos 2008: Reingewinn trotz Finanzkrise stabil

Der Umsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2008 auf 406,9 (VJ 329,9) Mio USD, davon entfielen 150,1 (148,8) Mio USD auf Lizenzeinnahmen. Die Maintenance-Erträge beliefen sich auf 101,2 (76,3) Mio USD; mit Services wurde ein Umsatz von 155,7 (104,7) Mio USD erzielt. Der EBIT stieg auf 64,0 (62,5) Mio USD und der Reingewinn blieb mit 65,2 (64,7) Mio USD etwa auf Vorjahresniveau. Dieser profitierte von Einmaleffekten aus Steuergutschriften und Wechselkursgewinnen und übertraf als einzige Kennziffer die Markterwartungen.


Am unteren Ende der eigenen Prognosen
Das Unternehmen liegt auch am unteren Ende der eigenen Prognosen. Mitte Januar hatte Temenos aufgrund provisorischer Zahlen eine Gewinnwarnung publiziert und für das Berichtsjahr einen Umsatz in der Grössenordnung von 400 bis 420 Mio USD sowie einen EBIT von 63 bis 69 Mio USD angekündigt. Von Januar bis Dezember 2008 konnte Temenos 48 neue Verträge abschliessen, 44 Kunden gingen mit der Bankensoftware live. Die erfolgreiche Integration dreier Zukäufe im Berichtsjahr (u.a. Financial Objects, Informer Group) habe nicht nur die Servicekapazitäten und Produkte verbessert, sondern auch Kosten- und Umsatzeffekte gebracht, erklärte das Unternehmen.


2008 «insgesamt ein gutes Jahr»
«2008 war insgesamt ein gutes Jahr für Temenos», wird CEO Andreas Andreades in der Mitteilung zitiert. Allerdings sei das Geschäft im vierten Quartal schwierig gewesen, hiess es mit Blick auf Wirtschaftsabschwung und Finanzkrise. Mehr als zehn Aufträge seien entgegen der Erwartungen zwischen Oktober und Dezember 2008 ausgeblieben. Die grosse Mehrheit davon sollte jedoch im Jahr 2009 eingehen, zeigte sich Andreades später bei einer Telefonkonferenz überzeugt.


Was die Wachstumsstrategie angeht, kündigte der Temenos-Chef bis auf weiteres eine «pragmatische Akquisitionspolitik» an. Bis die künftige Geschäftsentwicklung vorhersehbarer werde, gelte es zunächst, die Bilanz zu schützen und dabei die Möglichkeit strategischer Zukäufe aufrechtzuerhalten.


Geringe Visibilität für 2009
Insgesamt habe das schwierige Umfeld die Visibilität für 2009 reduziert. Dies betreffe vor allem mögliche Vertragsabschlüsse. Deshalb werde das Management keinen detaillierten Ausblick für 2009 dazu geben. Die EBITDA-Marge soll jedoch bei 27 bis 28% zu liegen kommen und die EBIT-Marge bei 19 bis 20%. Die 2008 hinzu gekauften Unternehmen Financial Objects und Informer Group sollen 2009 Kostensynergien von 7,0 Mio USD bringen, wie Andreades weiter erklärte. Auch die Zusammenarbeit mit Partnern soll die Margen steigern. Dabei denkt das Management unter anderem an grosse Anbieter für Systemintegration.


Margenstarkes Maintenance-Geschäft
Die Umsätze im Bereich Maintenance dürften 2009 nicht unter 118 Mio USD betragen, hiess es weiter. Mehr als 30% der Gruppenumsätze sollen mit dieser Sparte erzielt werden. Dort gebe es die höchsten Margen. Temenos erwarte keine Steuerbelastung und setzte die Kostenbasis bei 310 Mio USD an. Damit liege das Unternehmen 33 Mio USD unter den pro-forma-Werten für 2008.


Aus diesen Angaben haben Analysten einen möglichen Umsatz von 385 Mio USD für 2009 errechnet, ein Minus von 5% gegenüber 2008. Temenos selbst wollte diese Zahl nicht bestätigen. In ihren Kommentaren sehen die Analysten das Unternehmen zudem als gut aufgestellt, dank Kostenmanagement und Kooperationen auch bei tieferen Umsätzen die Margen zu steigern.  (awp/mc/pg/32)

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