Textilverband hofft auf rasche Freigabe von China-Textilien

Das reiche noch aus, um das Herbst- und Wintergeschäft anlaufen zu lassen, sagte die Aussenhandelsreferentin des Verbands, Silvia Jungbauer, am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Sie glaube nicht, dass die Verbraucher mit ausserordentlichen Preissteigerungen zu rechnen hätten. «Es kann bei dem einen oder anderen Produkt zu Spitzen kommen, das wird aber nichts Nachhaltiges. Wir haben einen dermassen übersättigten Markt, dass das gar nicht durchsetzbar ist.»

Festgelegte Quotensteigerung von 8 bis 12,5 Prozent
Millionen Pullover, Hosen, Blusen, T-Shirts und andere bezahlte Textilien werden vom Zoll nicht an europäische Händler ausgehändigt, weil die am 10. Juni eingeführten Einfuhrquoten für dieses Jahr bereits ausgeschöpft sind. Beide Seiten hatten im so genannten Schanghaier Abkommen Quoten für zehn Produktgruppen bis Ende 2007 vereinbart. Bis dahin dürfen die Einfuhren jährlich nur zwischen 8 und 12,5 Prozent steigen.


Altkontraktenregelung fehlt
Jungbauer kritisierte, dass bei dem Abkommen keine klare Regelung z u Altkontrakten getroffen wurde. «Das ist ein Defizit, das man aber leicht beheben könnte. Dazu bräuchte man noch nicht einmal Verhandlungen mit China.» So könne man beispielsweise die Datumsgrenze einführen, bis zu der Altkontrakte als solche gelten könnten, sagte Jungbauer im Deutschlandradio Kultur.


Bis Mitte September neuer Vorschlag für Verhandlungen
EU-Handelskommissar Peter Mandelson hatte am Montag nach viertägigen Verhandlungen in China Notmassnahmen zu Gunsten des europäischen Textilhandels angekündigt. Diplomaten in Brüssel gehen davon aus, dass frühestens Mitte September ein tragfähiger Vorschlag in Kraft treten kann. Die Krise begann mit dem Ende aller Einfuhrbeschränkungen im internationalen Textilhandel zu Beginn dieses Jahres. Südliche EU-Staaten wie Italien, Spanien und Frankreich forderten nach dem sprunghaften Anstieg chinesischer Textilexporte in die EU, den Warenstrom wieder zu drosseln, um die heimische Industrie zu schützen. (awp/mc/th)

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