Tornos/Q1: Gewinneinbruch und reduzierte Prognosen

Der Reingewinn ging von 8,3 Mio CHF auf 3,2 Mio CHF zurück, wie Tornos am Dienstag mitteilte. Der Umsatz stieg um 3,2% auf 74,8 Mio CHF und der Auftragseingang um 3,0% auf 79,7 Mio CHF.


Umsatzwachstum nur dank Zukäufen
Allerdings ist dieses Wachstum nur dank des im Januar 2008 akquirierten Westschweizer Maschinenbauers Almac zustande gekommen. Ohne die Übernahme wäre der Auftragseingang um 9,9% auf 69,7 Mio CHF und der Umsatz um 5,2% auf 68,7 Mio CHF zurückgegangen.


Auswirkungen der Finanzkrise
Tornos begründet das Quartalsergebnis mit dem unsicheren Wirtschaftsklima wegen der Finanzkrise. Diese «drohe möglicherweise – zumindest in psychologischer Hinsicht – auch die Industrie zu erfassen», heisst es in der Mitteilung. Unter diesen Umständen sei es schwierig, die Preise gegenüber den Kunden zu erhöhen, sagte Finanzchef Philippe Maquelin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.


Starker Schweizer Franken
Weitere Ursachen des durchzogenen Quartalsergebnisses sei der starke Schweizer Franken und der Vergleich mit dem sehr erfolgreichen Vorjahresquartal, schreibt Tornos weiter. Maquelin räumte weiter ein, dass der Produktemix von Tornos gegenüber dem Vorjahresquartal «normal, aber nicht ideal» gewesen sei. Dies sei allerdings unvermeidbar bei einem sich schnell verändernden Markt wie demjenigen mit Drehautomaten.


Neben dem Reingewinn war auch der Betriebsgewinn (EBIT) rückläufig. Er nahm um 33% auf 5,7 Mio CHF ab. Die EBIT-Marge gab von 11,7% auf 7,6% nach.


Tiefere Prognose
Tornos senkt die bisherige Jahresprognose von 320 Mio CHF Umsatz und einer EBIT-Marge von rund 10%. Neu sieht das Unternehmen für 2008 einen Umsatz in einer Bandbreite von 280 bis 320 Mio CHF. Die EBIT-Marge dürfte sich bei einem Umsatz von 300 Mio CHF in einer Bandbreite von 7 bis 10% bewegen. An den mittelfristigen Zielen hält Tornos laut Finanzchef Philippe Maquelin fest. Das Unternehmen rechnet bis 2012 mit einem Umsatz von 450 Mio CHF und strebt bereits ab 2008 jedes Jahr nach einer EBIT-Marge von 10%.


Flexible Arbeitszeitregelung
Laut Margelin soll die flexible Arbeitszeitenregelung bei Tornos verhindern, dass sich die schwächere Umsatzentwicklung negativ auf die Marge auswirkt. So hätten die Arbeitnehmer im starken Geschäftsjahr 2007 überdurchschnittlich viel gearbeitet. Im ersten Quartal sei nun die Auslastung der Arbeiter in den Produktionsstätten nur bei 85% gelegen.


Von den einzelnen Märkten von Tornos entwickle sich die Medizinaltechnik weiterhin stabil bis gut. Als «sehr gut» bezeichnet der Finanzchef den Bereich Mikroelektronik, der auch die Uhrenindustrie umfasst. Nicht gut laufe dagegen die Elektronik und auch der Automobilsektor sei von vielen Unsicherheiten geprägt.


Flucht aus der Aktie
Die Anleger zeigten sich enttäuscht über die Quartalszahlen. Die Aktie stürzte bis kurz nach Mittag um rund 13% auf 14,80 CHF ab. (awp/mc/pg)

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