Trend zur Gratiszeitung bleibt ungebrochen

Dies weist die neueste Erhebung der WEMF AG für Webemedienforschung aus. Im Vergleich zur Vorperiode (April 2007 bis März 2008) bedeutet das eine signifikante Steigerung der Leserreichweite um 5%. Die vorhergehende Studie, die April 2007 bis März 2008 abdeckt, hatte dem Blatt noch eine Steigerungsrate von 4,2% ausgewiesen.


214’000 Leserinnen und Leser für «.ch»
Die Konkurrenz «.ch» kam auf 214’000 Lesende. «Heute» und sein Nachfolger «Blick am Abend» wurden nicht über die gesamte Periode von zwölf Monateg erhoben. Die Westschweizer Gratiszeitung «20 minutes» legte um 18’000 auf 488’000 Leserinnen und Leser zu, Konkurrentin «Matin bleu» um 10’000 auf 534’000.


«Blick» kann wieder leicht zulegen
Bei den Bezahlzeitungen behielt der «Blick» mit seinen 651’000 Leserinnen und Lesern die Nase vorn. Nach einem Rückgang in der Vorperiode konnte die Zeitung wieder 1000 Leser oder 0,2% zulegen.


«Tages-Anzeiger» schwächelt weiter
Der «Tages-Anzeiger», die Nummer Zwei, schwächelte lesermässig weiter: 479’000 Personen vertieften sich noch in ihn, 1,6% weniger als in der vorherigen Erhebung. Die «Mittelland-Zeitung» steigerte sich leicht um 1000 auf 415’000 Lesende. Gut 10’000 Einbussen dagegen musste die «Berner Zeitung» (inkl. «Der Bund»). Das Tamedia-Produkt hatte noch 388’000 Lesende. Allerdings ist diese Zahl gemäss WEMF methodisch nicht vergleichbar.


NZZ erholt sich leicht
Die «Neue Zürcher Zeitung» kam auf 294’000 Lesende, eine Erholung um 3000. Eine Schrumpfung um 11’000 auf 269’000 weist die Erhebung bei der «Neue Luzerner Zeitung» (NLZ) nach.


Weniger Leser für «Le Matin» und «24 heures»
Im französischen Sprachgebiet verlor Leader «Le Matin» auf 266’000 Leser (Vorperiode: 283’000). «24 Heures» lasen noch 219’000 Menschen nach 230’000. «Le Temps» dagegen steigerte sich um 5000 auf 128’000. Die Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» verlor 2000 Lesende auf noch 109’000. Der Freiburger «La Liberté» sprangen in ihrem Sprachraum 6000 Lesende auf noch 86’000 ab.


«SonntagsZeitung» legt zu, «SonntagsBlick» verliert
Die Erosion beim «SonntagsBlick», der meistgelesenen Sonntagspublikation, hielt an. Nach 893’000 betrug die Reichweite noch 871’000 Lesende. Die «SonntagsZeitung» legte hingegen deutlich von 753’000 auf 774’000 zu. Die «NZZ am Sonntag» steigerte die Leserschaft ebenfalls klar um 10’000 auf 468’000. Um 11’000 wuchs die Leserschaft der «Südostschweiz am Sonntag» und zwar auf 96’000. Auf 355’000 Lesende bringt es der «Sonntag», die im September 2007 lancierte Sonntagsausgabe der «Mittelland-Zeitung». Die seit September 2008 erscheinende «Zentralschweiz am Sonntag» der NLZ fiel nicht in die Erhebung.


«Bilanz» und «Handelszeitung» verlieren Leser
Bei den Wirtschaftzeitungen und -zeitschriften fiel Branchenprimus Bilanz von 220’000 auf 213’000 Lesende. Die «Handelszeitung» gab leicht auf 143’000 ab. Auf 131’000 Lesende kam die «Finanz und Wirtschaft» (+7,4%). Die von «Cash Daily» in «cash» umfirmierte und seit Montag eingestellte Gratis-Publikation steigerte die Leserschaft um 33’000 auf 118’000 deutlich.


«Weltwoche»-Leserschaft schrumpft
Das Konsumentenmagazin «Ktipp» konnte um 0,3% auf 979’000 zulegen, die «Schweizer Illustrierte» (918’000/+0,6%) und die «Schweizer Familie» (719’000/+1,9%). «Der Beobachter» hingegen büsste 3,2% auf 910’000 Lesende erneut ein. Bei den politischen Wochenzeitungen sank die «Weltwoche» von 373’000 auf 345’000. Auch «Die Wochenzeitung» (WoZ) musste mit Minus 8000 Lesern auf 86’000 Federn lassen.


Coop- und Migros-Zeitung mit leichtem Minus
Die auflagestarken Mitgliedermagazine der Grossverteiler verloren Leser. Die «Coop-Zeitung» hatte noch 2,6 Millionen Leserinnen und Leser (-1,1%). Das «Migros-Magazin» büsste mit 2,3 Millionen Lesern nur minim an Reichweite ein.


Die jüngste WEMF-Studie basiert auf der Befragung von 23’550 Personen in der Schweiz und in Liechtenstein. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom September 2007 bis zum Oktober 2008. Signifikante Veränderungen in der Reichweite gab es bei den oben erwähnten Publikationen nur bei «20 Minuten», «cash» und «Weltwoche». (awp/mc/pg/14)



 

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