Trendwende am US-Arbeitsmarkt bleibt vorerst aus

Volkswirte hatten mit einem leichten Plus von 5.000 Stellen gerechnet. Unterdessen sank die Arbeitslosenquote überraschend von 10 auf 9,7 Prozent. An den Finanzmärkten legte der Euro nach den Daten zeitweise etwas zu, während die Aktienmärkte ihre Verluste etwas eindämmten.


«Gemessen an den Erwartungen war der leichte Beschäftigungsabbau im Januar zwar kein Drama, gedreht hat der Arbeitsmarkt aber auch nicht», sagte DekaBank-Experte Rudolf Besch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Positiv überrascht habe indes die Lohnseite mit einem vergleichsweise kräftigen Zuwachs. «Die zu Jahresbeginn üblichen Revisionen ab März 2009 sind indes eine Enttäuschung.» Hier wurde der Stellenabbau durchweg deutlich höher als bislang ausgewiesen.


Stabilisierungsanzeichen erkennbar
«Insgesamt haben die massiven Revisionen zwar ein noch dunkleres Bild vom Arbeitsmarkt in der vergangenen Rezession gemalt, doch sind nach wie vor Stabilisierungsanzeichen am aktuellen Rand zu erkennen», betonte die Postbank. Mit einer Expansion der US-Wirtschaft sei in den nächsten Monaten auch wieder mit einem verhaltenen Beschäftigungsaufbau zu rechnen. Die Stabilisierung am US-Arbeitsmarkt setze sich trotz der massiven Abwärtsrevisionen fort. Auch der Blick in die Details falle in Teilen positiv aus. So sei beispielsweise die Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor gestiegen. Auch die Zeitarbeit sei weiter ausgeweitet worden. Sie sei zuletzt der Beschäftigung des öfteren vorausgelaufen.


Auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) veweist auf das abermalige Plus bei Zeitarbeitsstellen. Dies sei positiv zu werten. «Diese laufen der Gesamtbeschäftigung voraus und deuten in den kommenden Monaten positive Entwicklungen an», heisst es in einer Studie. Das Szenario einer allmählichen wirtschaftlichen Erholung bleibe damit intakt; auch wenn die erhoffte Trendwende am US-Arbeitsmarkt vorerst ausgeblieben sei.


Stundenlöhne steigen etwas stärker als erwartet
Ein leicht positives Signal kam auch von den Stundenlöhne. Diese erhöhten sich im Januar etwas stärker als erwartet. Die Löhne kletterten durchschnittlich um 0,3 Prozent auf 18,89 US-Dollar je Stunde. Volkswirte hatten wie im Vormonat mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit erhöhte sich leicht auf 33,3 (zuvor 33,2) Stunden. ( awp/mc/pg/23)

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