TUI und Air Berlin prüfen engere Zusammenarbeit

Ein TUI-Sprecher erläuterte in Hannover, durch die Fusion der TUI-Flugtöchter Hapag-Lloyd Express (HLX) und Hapagfly einerseits und die jüngste Übernahme der dba durch Air Berlin andererseits gebe es neue Voraussetzungen. Die TUI-Chartertochter Hapagfly ist schon jetzt durch Gemeinschaftsflüge und gemeinsame Flugpläne (Code Sharing) mit Air Berlin verbunden.


Spekulationen über Verkaufsgespräche zurückgewiesen
Die Sprecher beider Unternehmen wiesen aber zugleich Spekulationen über Verkaufsgespräche zurück. «TUI verhandelt derzeit nicht über einen Verkauf des deutschen Fluggeschäfts», sagte der TUI-Sprecher. Und auch bei Air Berlin hiess es, es gebe «aktuell keine Gespräche, die über die bestehende Vertriebskooperation hinaus gehen.» Das «manager magazin» hatte vorab berichtet, TUI und Air Berlin verhandelten über ein enges Flugbündnis. Am Ende der Gespräche könnte der vollständige Rückzug der TUI aus dem deutschen Flugmarkt stehen.


Prüfung strategischer Optionen
TUI-Aufsichtsrat und -Vorstand hatten bei einer Strategietagung Ende August im Salzburger Land beschlossen, die Aktivitäten der Billigflugtochter HLX mit denen des Ferienfliegers Hapagfly in einer Gesellschaft zusammenzulegen. Allerdings hatte sich das Management weitere Möglichkeiten offen gelassen. «Weitere strategische Optionen im deutschen Flugmarkt befinden sich in der Prüfung», hiess es. Angesichts der Konsolidierung in der Branche müsse eine Entscheidung über Zukauf, Allianzen oder womöglich einen Verkauf der fusionierten Gesellschaft getroffen werden, meinten Experten.


Hapagfly und HLX
In der kommenden Woche wird der erste gemeinsame Flugplan von Hapagfly und HLX für den Sommer 2007 frei geschaltet. Dies sei ein erster Meilenstein zur Integration der beiden zum TUI-Konzern gehörenden Flugmarken, erklärte die TUI. Ab dem Sommerflugplan 2007 soll es nur noch eine Marke geben, deren Namen bisher aber noch nicht bekannt ist.


Drittgrösste deutsche Airline
Die neue, zusammengelegte Fluggesellschaft wird mit 56 Flugzeugen und erwarteten 12 Millionen Passagieren drittgrösste deutsche Airline sein. «Leit-Geschäftsmodell» soll das Low-Cost-Prinzip von HLX sein. Während die Chartertochter Hapagfly bisher nur rund 25 Prozent ihrer Plätze einzeln verkauft, soll die neue Airline 60 Prozent ihrer Sitze einzeln verkaufen und 40 Prozent an Reiseveranstalter gehen. Branchenexperten sehen durch die Bündelung Einsparmöglichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe. (awp/mc/gh)

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