TUI verdient trotz Umsatzplus weniger – Prognose bestätigt

Der Gewinn nach Minderheitsanteilen Dritter ging unter anderem wegen der Integrationskosten bei der Tochter TUI Travel von 440,9 auf 256,1 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit 334,5 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn einschliesslich der Container-Reederei Hapag-Lloyd sank von 767 auf 660 Millionen Euro, während Analysten einen Anstieg auf 777,3 Millionen Euro erwartet hatten.


Gewinn sank von 767 auf 660 Millionen Euro
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) einschliesslich der Container-Reederei Hapag-Lloyd sank von 767 auf 660 Millionen Euro. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf 777,3 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz des Konzerns legte um 15,5 Prozent auf 8,543 Milliarden Euro zu und übertraf damit die Expertenprognose von 8,420 Milliarden. Zu dem Anstieg trugen alle Konzernsparten ausser dem Kreuzfahrten-Segment bei. Allerdings war das Geschäft des früheren britischen Reiseveranstalters First Choice, der im September 2007 in TUI Travel aufgegangen war, im Vorjahr noch nicht komplett in die TUI-Zahlen eingegangen.


TUI-Aktie legte vorbörslich zu
Die an der Londoner Börse notierte TUI Travel gehört nur zu 51 Prozent dem deutschen TUI-Konzern. Da das Unternehmen aufgrund der Bilanzierungsvorschriften komplett in die TUI-Zahlen eingeht, weist dieser vor Minderheitsanteilen Dritter ein Konzernergebnis von 448,3 Millionen Euro aus. Hier beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr lediglich 2,9 Prozent. Die TUI-Aktie legte vorbörslich in einem sehr freundlich erwarteten Umfeld um rund zwei Prozent zu.


In der Touristik wuchs der Umsatz um 17 Prozent
In der Touristik wuchs der Umsatz auch durch den First-Choice-Effekt um 17 Prozent auf 6,838 Milliarden Euro und damit stärker als von Experten erwartet. Beim operativen Gewinn machten sich allerdings die Integrationskosten bei TUI Travel bemerkbar. Das EBITA gab um 3,4 Prozent auf 616 Millionen Euro nach.


Reederei Hapag-Lloyd steigerte Umsatz etwas stärker als erwartet
Die Reederei Hapag-Lloyd, die im Januar mehrheitlich an ein Hamburger Konsortium verkauft werden soll, steigerte ihren Umsatz etwas stärker als erwartet um 6,9 Prozent auf 1,672 Milliarden Euro. Der EBITA-Gewinn schrumpfte hingegen unter anderem wegen der gestiegenen Treibstoffkosten um 30,5 Prozent auf 66 Millionen Euro.


Höhere operative Ergebnissen in Touristik und Schifffahrt erwartet
Für das Gesamtjahr rechnet TUI weiterhin mit deutlich höheren operativen Ergebnissen in Touristik und Schifffahrt. Die Tochter TUI Travel bekräftigte ihre Jahresziele für ihr abgelaufenes Geschäftsjahr 2007/2008 und die derzeitige Periode 2008/2009. Die Fusion von TUI-Touristik und First Choice werde allerdings das TUI-Ergebnis 2008 belasten, hiess es. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf den Welthandel kann der TUI-Vorstand den Angaben zufolge noch nicht abschliessend einschätzen. Dennoch rechnet er mit «einem deutlich höheren Ertragsniveau» für Hapag-Lloyd. (awp/mc/gh/10)

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