UBS: Positiver Branchenausblick für das erste Quartal 2006

Trotz Fragezeichen zu den globalen Konjunktur-, Zins- und Währungstrends sähen sich die meisten Firmen in ihren Märkten gut genug positioniert, um weiterhin auf Expansion setzen zu können, schreibt die UBS in einer Pressemitteilung von Freitag zur Umfrage. Die befragten Unternehmen rechneten für 2006 mit einem nahezu ungebremsten Umsatzwachstum und gar mit einem etwas besseren Ertragstrend.


Differenzierteres Branchenbild
Allerdings zeige sich das Branchenbild wesentlich differenzierter, rechnen doch 16 der 27 Wirtschaftszweige mit einem nachlassenden Umsatz- bzw. Volumenwachstum, so die UBS. Teilweise wettgemacht werde dies aber durch ein Aufholen von Telekommunikation, Autogewerbe und Detailhandel.


Verminderter Preisdruck
Wesentlich weniger stark laufen nach Branchen die Ertragstrends auseinander, wo einzig Versicherer, Telekommunikation, Nonfood und Autogewerbe durch Erwartungen einer deutlichen Erholung auffallen würden, so die Bankökonomen weiter. Selbst bei den Verkaufspreisen würden die Annahmen für 2006 nur wenig von den Vorjahrestrends abweichen, d.h. es werde mit einem kaum verminderten Preisdruck gerechnet.


Umsatz- und Ertragstrends
Die Einschätzung der Umsatz- und Ertragstrends fällt sowohl rückblickend wie auch vorausschauend mit zunehmender Betriebsgrösse positiver aus. Unterstützt werde dieses Bild durch den höheren Rekrutierungs- und Investitionsbedarf der grösseren Unternehmen. In Kontrast dazu stehe einzig der mit der Betriebsgrösse wachsende Druck auf die Verkaufspreise. Ein wesentlicher Grund hierfür sei in der stärkeren Ausrichtung grosser Unternehmen auf die Weltmärkte zu suchen, wo erheblich intensivere Konkurrenz herrscht als im Binnenmarkt. Der Befund der Umfrage liefere zumindest keine Bestätigung der These, wonach KMU als Zulieferer die grössten Preiskonzessionen zu tragen hätten, heisst es.


Kein Strohfeuer
Als «vielleicht untrüglichstes Zeichen dafür, dass die gute Konjunktur nicht ein blosses Strohfeuer ist», lasse sich der wachsende Personalbedarf interpretieren. Neurekrutierungen würden zwar nicht in grossem Stil vorgenommen. Aus der Umfrage resultiere aber, dass die weitaus meisten erfassten Branchen zusätzliches Personal eingestellt haben. Dieser Trend soll sich im laufenden Jahr noch etwas verstärken. Den grössten Bedarf melden dabei Finanzdienstleistungen, Informatikdienste, Immobilien, Elektro und Pharma, während sich Medien, Tourismus und Detailhandel mit kleinerer Belegschaft behaupten wollen.


Deutlich positive Überraschungen
Mit Bezug auf die letztjährige Umfrage schreibt die UBS zudem, dass die vor Jahresfrist gehegten Erwartungen der Unternehmen für 2005 sich in allen erfragten Kriterien Entwicklung von Umsatz, Ertrag, Verkaufspreisen, Personalbestand und Investitionen als «insgesamt als sehr zutreffend» erwiesen hätten. Nur neun der 27 Branchen hätten ihr Wachstumsziel verfehlt; etwa die Hälfte sei zwar nicht ganz an die Ertragsvorgabe herangekommen, wobei aber die grössten Abweichungen von bereits hohem Niveau aus erfolgt seien (Versicherung, Telekommunikation). Im Bereich Banken und Pharma sei zudem zu «deutlich positiven Überraschungen» gekommen. (awp/mc/gh)

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