UBS und CS Group holen Swiss auf den Boden der Realität zurück


Die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse Group (CSG) dementieren, der Swiss die Kreditlinien gestrichen zu haben. Sie werfen der Airline vor, die Kredite selbst gekündigt zu haben.


Die Banken schlagen gegen die Anschuldigungen der Swiss zurück. (keystone)
Die beiden Banken beteuerten, sich an alle Vereinbarungen gehalten zu haben. Es sei die Swiss gewesen, die auf Kredite von 400 Millionen Franken verzichtet hätte. In einer gemeinsamen Stellungnahme wandten sich damit die beiden Banken gegen den Vorwurf, dass sie der Swiss den Kredithahn zugedreht hätten.


Banken wollen Klarheit
«Wir wollten bisher das Thema nicht hochspielen; nachdem aber so viel Missverständliches über die Kreditlimite zu lesen war, liegt es uns daran, Klarheit zu schaffen», begründete UBS-Sprecher Christoph Meier gegenüber der Nachrichtenagentur sda die Klarstellung der Grossbanken.


Zweimal verlängert, selbst gekündigt
Die UBS und die CSG hätten sich im Zusammenhang mit der Grundsatzvereinbarung zum Aufbau der Swiss vom Oktober 2001 dazu verpflichtet, eine Working Capital Facility von bis zu 500 Millionen Franken zur Verfügung zu stellen.

Es sei vereinbart worden, dass diese Betriebskreditlimite bis am 31. Oktober 2002 gültig sei. Die erste Tranche von 100 Millionen Franken sei bereits im vierten Quartal 2001 zur Auszahlung bereit gestellt und zweimal bis Ende März 2003 verlängert worden.

Die zweite und dritte Tranche von 100 und 300 Millionen Franken seien dagegen im Januar und Mai 2002 von der Swiss selber vorzeitig und unwiderruflich gekündigt worden. Dies sei damals von der Swiss schriftlich bestätigt worden, sagte Meier weiter.

Gleichbehandlung aller Kreditsteller
Als Kreditgeber müssten beide Banken die Kreditgesuche aller Unternehmen gemäss den internen Ertrags- und Risikokriterien der jeweiligen Bank beurteilen. Ein sauberes Risikomanagement und die Gleichbehandlung der Kreditnehmer werde von den Banken erwartet. Deshalb dürften Druckversuche von aussen an diesem Sachverhalt nichts ändern, schreiben die Banken.

Eine Nachfrage bei den Swiss-Verantwortlichen zeigte, dass die Kreditlinien tatsächlich durch die Swiss gekündigt worden waren. «Wir dachten damals, dass wir die Kredite nicht benötigen werden», begründete Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel weshalb die Swiss im Januar und im Mai 2002 auf die Kreditlinien verzichtet habe.

Swiss: Wird ein Kredit benötigt?
Nach dem Irak-Krieg und der Lungenkrankheit Sars habe sich die Lage aber dramatisch verändert. Die Swiss könnte kurzfristig aber wieder auf diese Kredite angewiesen sein. «Da wir die erste 100-Millionen-Tranche zurückbezahlt haben, möchten wir falls nötig kurzfristig auf 500 Millionen Franken Betriebskredite zurückgreifen könne», sagte Donzel weiter. (awp/sda/scc/gt)

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