UBS: Verlust im Q3 von rund 600 bis 800 Mio CHF

Insgesamt werde FIRC einen negativen Erfolgsbeitrag in der Grössenordnung von 4 Mrd CHF ausweisen, heisst es weiter. Die Abschreibungen seien primär Altlasten der inzwischen aufgelösten Einheit Dillon Read Capital Management sowie Positionen, die von der Investment Bank im Geschäft mit hypothekarisch gesicherten Wertschriften (MBS) eingegangen worden seien. Daneben gebe es weitere, `kleinere Verluste` im Aktieneigenhandel, wobei das Gesamtresultat `befriedigend` ausfalle.


Leveraged-Lending-Geschäft mit beschränktem Verlust
Im Leveraged-Lending-Geschäft (kreditfinanzierte Fusionen und Übernahmen) sei die UBS nur `beschränkt engagiert`, mit Verpflichtungen von rund 13 Mrd USD, heisst es weiter. Darauf seien ebenfalls `angemessene Abschreibungen` vorgenommen worden, so dass auf diesen Positionen ein `beschränkter Verlust` für das dritte Quartal resultiere. Im Bereich der Conduit-Finanzierung ist die UBS laut Mitteilung dagegen `keine nennenswerten Verpflichtungen` eingegangen.


Bewertung der Engagements
Zur Bewertung der Engagements heisst es, dass diese, wo möglich, zu aktuellen Marktpreisen erfolgten. Für den Grossteil der Subprime-Positionen sei dies jedoch nicht möglich. Die Bewertung beruhe daher auf Modellen mit verfügbaren Daten oder andernfalls gemäss Level-3-Bewertungsmethoden. Diese Bewertungen würden die weitere Entwicklung auf dem US-Hypothekenmarkt mit grosser Vorsicht beurteilen, und die UBS betrachte das `Halten der entsprechenden Wertschriftenpositionen auf diesem Bewertungsniveau für richtig`.


Grosse personelle Konsequenzen
Die UBS sieht aus dem US-Debakel grosse personelle Konsequenzen. Der Konzernchef Marcel Rohner werde zusätzlich zu seiner Funktion als Group CEO `auf absehbare Zeit` als Chairman und CEO der Investment Bank amtieren, heisst. Huw Jenkins tritt als Chairman und CEO Investment Bank zurück und wird Marcel Rohner als Senior Advisor zur Verfügung stehen.


Veränderungen im Management
Marco Suter, vollamtlicher Vizepräsident des UBS-Verwaltungsrates, trete aus dem Verwaltungsrat aus und werde als neuer Group Chief Financial Officer Mitglied der Konzernleitung. Der bisherige Group Chief Financial Officer, Clive Standish, tritt in den Ruhestand. Zudem wird Walter Stuerzinger, Group Chief Risk Officer (GCRO), Chief Operating Officer Corporate Center und übergebe seine GCRO-Funktion an Joseph Scoby, gegenwärtig Global Head of Alternative & Quantitative Investments (A&Q) bei Global Asset Management.


Organisatorische Änderungen und Arbeitsplatzabbau
Zudem kommt es auch zu organisatorischen Änderungen und einem Arbeitsplatzabbau. So wird der Bereich Money Markets, Currencies and Commodities (MCC) in den Bereich Fixed Income unter der Führung von Andre Esteves integriert. Als Folge der Veränderungen bei der Investment Bank wird die UBS die Anzahl Mitarbeiter bis Ende Jahr um rund 1500 senken, heisst es weiter.


Konzerngewinn vor Steuern um 10 Mrd CHF
Das genau Ergebnis für das dritte Quartal will die Bank weiterhin am 30. Oktober bekannt geben. Der Konzerngewinn vor Steuern für die ersten neun Monate 2007 dürfte dabei in der Grössenordnung von 10 Mrd CHF liegen, heisst. Die Bank werde das Gesamtjahr `voraussichtlich auf gutem Gewinnniveau und mit starker Kapitalbasis abschliessen`. Alle übrigen Einheiten innerhalb der Investment Bank sowie die Unternehmensgruppen Global Wealth Management & Business Banking und Global Asset Management weisen laut UBS `sehr gute Leistungen` aus. (awp/mc/ab)

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