UBS wechselt Spitze der Investmentbank aus – Johansson geht

Zu den Gründen macht die UBS keine weiteren Angaben. Zu den finanziellen Details sagte UBS-Sprecher Christoph Meier auf Anfrage lediglich, die «gegenseitigen Vereinbarungen» würden eingehalten. Johansson hatte seine Stelle an der Spitze der krisengeschüttelten UBS-Sparte erst im März letzten Jahres angetreten. Der heute 52-jährige Schwede hatte damals die Stelle von Huw Jenkins übernommen, der im Herbst 2007 den Hut nehmen musste, als die Grossbank den ersten Milliardenabschreiber im Zuge der Kreditkrise bekanntgeben hatte.


Wichtiger Personalentscheid
Johansson kam von der US-Bank Morgan Stanley, wo er während insgesamt 22 Jahren tätig gewesen war. Sein Wechsel wurde ihm von der UBS finanziell versüsst: Für Vergütungen und Entschädigungen, die er bei Morgan Stanley verlor, erhielt er Bargeld, Aktien und Optionen in Millionenhöhe. Dieses «Golden Hello» sorgte zuletzt an der UBS-Generalversammlung für Kritik unter den Aktionären. Mit Johansson trennt sich Grübel von einem der wichtigsten Manager der Grossbank. Er danke Johansson «für seinen grossen Einsatz und seinen wertvollen Beitrag» zur Neuausrichtung der UBS-Investmentbank, lässt sich Grübel in der Mitteilung zitieren.


Neu zwei Chefs
Die UBS-Investmentbank wird neu von einem Zweiergespann geführt. Der 48-jährige Brite Alex Wilmot-Sitwell ist seit 1996 für die UBS tätig und Mitglied der Konzernleitung. Seit Januar 2008 ist er Co-Leiter der Regionen Europa, Naher Osten und Afrika. Diese Funktion gibt er ab. Der 42-jährige Carsten Kengeter stiess im September 2008 zur UBS und ist Co-Leiter des Handels mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (Fixed Income, Currencies and Commodities, FICC) innerhalb der Investmentbank. Diese Funktion behält er auch mit dem Wechsel an die Spitze der Investmentbank. In der Sparte FICC ist der grösste Teil der Milliarden-Abschreiber angefallen.  In seiner neuen Funktion werde Kengeter auch Einsitz in die Konzernleitung nehmen, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Deutsche war von Goldman Sachs zur UBS gewechselt.


Festhalten am integrierten Geschäftsmodell
Unter der Führung von Wilmot-Sitwell und Kengeter werde die UBS «weiter auf dem starken Kerngeschäft der Investmentbank aufbauen und die noch bestehenden Risikobestände reduzieren», wird Grübel im Communiqué zitiert. Mit dem Personalentscheid ist aber keine Strategiewechsel verbunden: Die Investmentbank sei für die UBS als globales Unternehmen und «für das integrierte Geschäftsmodell unabdingbar».


Aktie notiert unter Gesamtmarkt
Die UBS-Aktie tendiert am Montag etwas schwächer als der Gesamtmarkt. Bis um 11.10 Uhr büssen UBS 1,6% auf 13,78 CHF ein, während der SMI um 1,1% nachgibt. Es mache den Anschein als überprüfe Oswald Grübel derzeit das höhere Management der Bank, um die notwendigen Veränderungen vornehmen zu können, schreibt ein Analyst von Helvea. (awp/mc/ps/07)

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