UBS/Q3: Reingewinn von 296 Mio CHF

Die Investment Bank wies ein negatives Vorsteuerergebnis von 2’748 Mio (VQ Verlust von 5’233 Mio CHF). Das Global Asset Management schliesslich erzielte einen Vorsteuergewinn von CHF 414 Mio CHF (+18% gegenüber dem Vorquartal), schreibt die UBS in einer Mitteilung.


Klumpenrisiken signifikant reduziert
Die Investment Bank habe mit der Ausweitung der Kreditspreads im dritten Quartal einen Gewinn von 2’207 Mio CHF aus der Bewertung von eigenen ausstehenden Krediten (gegenüber 122 Mio CHF im zweiten Quartal) erzielt. Bereits früher offengelegte Klumpenrisiken seien signifikant reduziert worden und verminderten sich um 13,5 Mrd USD, in erster Linie durch Veräusserungen. Die Abschreibungen und Verluste auf diesen Positionen beliefen sich auf total USD 4,4 Mrd USD (VQ 5,1 Mrd USD).


Steuergutschrift über 912 Mio. Franken
Im Konzernergebnis des dritten Quartals sei eine Steuergutschrift von 912 Mio CHF enthalten.


Massiver Neugeldabfluss
Global Wealth Management & Business Banking verzeichnete im dritten Quartal einen Nettoneugeldabfluss 49,3 Mrd CHF, wobei ein grosser Teil der Abflüsse in den letzten paar Wochen des Quartals registriert wurden, so die Mitteilung. Die verwalteten Vermögen beliefen sich zum Quartalsende auf 1’932 Mrd CHF. Global Asset Management verwaltete zur gleichen Zeit Vermögen von 708 Mrd CHF. Der Bereich musste im Quartalsverlauf Abflüsse von 34,4 Mrd CHF hinnehmen. Die Bekanntgabe der detaillierten Ergebnisse des dritten Quartals erfolgt wie geplant am 4. November 2008.


Risikopositionen werden aus Bilanz entfernt
Die Grossbank entlastet ihre Bilanz im Rahmen einer umfangreichen Transaktion von Risikoposition. Zum einen wird das Kapital der Bank durch Platzierung einer Pflichtwandelanleihe bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft um 6 Mrd CHF erhöht. Mit der SNB sei zudem eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die den Transfer von höchstens 60 Mrd USD illiquider Wertpapiere und anderer Problembestände aus der Bilanz von UBS an eine separate Zweckgesellschaft vorsieht.


Langfristige Refinanzierung sichergestellt
Mit dieser Transaktion könne UBS die potenziellen zukünftigen Verluste auf diesen Vermögenswerten beschränken, ihre langfristige Refinanzierung sicherstellen, die risikogewichteten Aktiven abbauen sowie ihre Bilanz aus Risikosicht wesentlich entlasten und umfangmässig reduzieren. Die Zweckgesellschaft wird durch UBS mit einem Eigenkapital von maximal 6 Mrd USD ausgestattet. Die SNB finanziere die an die neue Gesellschaft zu übertragenden Aktiven mit einem Darlehen ohne Rückgriffsrecht im Betrag von höchstens 54 Mrd USD.


SNB erhält Kontrolle über Zweckgesellschaft
Die SNB erhält die volle Kontrolle über die neue Zweckgesellschaft. UBS verkauft ihre Eigenkapitalbeteiligung an die SNB für den Betrag von 1 USD und erhalte die Möglichkeit, dieses Eigenkapital später zurückzuerwerben. Dies sobald der Kredit vollständig zurückbezahlt sei. Der Preis für einen solchen Rückkauf beträgt 1 Mrd USD plus die Hälfte des diesen Betrag übersteigenden Eigenkapitalwerts.


Die an die Zweckgesellschaft zu übertragenden Vermögenswerte umfassen rund 31 Mrd UDS (per 30. September 2008). Diese bestünden vorwiegend aus Cash-Wertschriften in folgenden, bereits früher offen gelegten Kategorien: US Sub-prime, US Alt-A, US Prime, US Commercial Real Estate und Mortgage-backed Securities, US Student Loan Auction Rate Certificates und weitere durch Student Loans besicherte Wertpapiere, US Reference-linked Note Program (RLN). Nach Abschluss der Transaktion werde das Engagement von UBS in diesen Risikokategorien auf nahezu Null reduziert sein (verglichen mit 44,2 Mrd USD zum 30. Juni 2008. Die UBS werde zusätzlich Schuldinstrumente (primär Nicht-US-Papiere) mit einem Nettowert von 18 Mrd USD an die Zweckgesellschaft übertragen.


Die Bank habe zudem das Recht, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Vermögenswerte im Umfang von 9 Mrd USD an die Zweckgesellschaft zu übertragen. Diese beinhalten Student Loan Auction Rate Securities in der Höhe von bis zu 5 Mrd USD, welche die Bank möglicherweise im Rahmen der vor kurzem abgeschlossenen Vereinbarung von Kunden zurückkaufen wird, sowie Positionen in Höhe von bis zu 3,5 Mrd UDS, deren Hedging unwirksam werden könnte, wenn die von einem oder mehreren Monoline-Versicherern erworbene Kreditabsicherung wegfällt.


Abflusstrend bei Kundengeldern soll umgekehrt werden
Die UBS zeigt sich zuversichtlich, mit diesen Massnahmen und den bereits früher eingeleiteten Schritten die notwendigen Voraussetzungen geschaffen zu haben, um den Abflusstrend bei den Kundengeldern umzukehren. «In diesen turbulenten Zeiten wollen wir alle erdenklichen Massnahmen ergreifen, um die Solidität unserer Bank zu wahren», wird UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer in der Mitteilung zitiert. (awp/mc/pg/08)

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