Umfrage: Mehrheit will Komplementärmedizin wieder in der Grundversicherung

Die Demoscope-Umfrage war vom Initiativkomitee «Ja zur Komplementärmedizin» in Auftrag gegeben worden. Zwischen dem 14. und 17. August dieses Jahres wurden in der deutschen Schweiz und in der Romandie insgesamt 1`232 Personen ab 15 Jahre befragt, darunter 1`020 Stimmberechtigte. Das Initiativkomitee bestätigte einen entsprechenden Bericht im «Tages-Anzeiger» vom Montag.



  • 43% der Stimmberechtigten (436 Personen) hat demnach von der hängigen Volksinitiative «Ja zur Komplementärmedizin» schon gehört. Wäre die Initiative in diesen Tagen zur Abstimmung gelangt, hätten ihr 69% dieser Gruppe (301 Personen) zugestimmt.

  • 21% aller Befragten nutzen die von einem Arzt ausgeübte Komplementärmedizin. In Selbstanwendung wird sie von 39% genutzt, während 42% angaben, Komplementärmedizin selber nicht zu nutzen.

  • Trotzdem wird die Wiederaufnahme der Komplementärmedizin in die Grundversicherung von 79% der Stimmberechtigten befürwortet. Nur 15% sind dagegen, 7% haben dazu keine Meinung.

Volksinitiative «Ja zur Komplementärmedizin»
Der Bundesrat dürfte sich demnächst zur Initiative äussern. Diese war lanciert worden, nachdem das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) letztes Jahr fünf komplementärmedizinische Fachrichtungen aus dem Leistungskatalog der Grundversicherung gestrichen hatte. Vom Entscheid betroffen sind anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie und die traditionelle chinesische Medizin. Leistungen von Ärzten und Therapeuten dieser Fachrichtungen werden seit dem 1. Juli 2005 von der Grundversicherung nicht mehr vergütet. Es lasse sich nicht genügend nachweisen, dass sie den gemäss Krankenversicherungsgesetz zentralen Geboten der Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit genügten, begründete das EDI den Entscheid. (awp/mc/gh)

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