Unia und italienische Gewerkschaft CGIL spannen zusammen

Es handle sich um die bisher erste Zusammenarbeit dieser Art zwischen Gewerkschaften zweier Länder, sagten Vertreter der Unia und der CGIL Varese und Como am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Chiasso. In anderen Grenzgebieten Europas würde zwar über eine mögliche Zusammenarbeit diskutiert, aber erst an der italo-schweizerischen Grenze sei die Kooperationsvereinbarung bereits unterschrieben. Die Zusammenarbeit stelle einen ersten Schritt Richtung Schaffung einer europäischen Gewerkschaft dar.


Erster europäischer Zusammenschluss
Die Mitglieder der CGIL – allein in der Lombardei sind es deren 850’000 – haben von nun an die Möglichkeit, im Tessin auf die Dienstleistungen der Unia zurückzugreifen. Umgekehrt werden auch die Unia-Mitglieder automatisch auf der Liste der CGIL geführt. Zudem wollen die beiden Gewerkschaften in Zukunft bei der Ausbildung ihres Personals, bei der Information der Mitglieder sowie bei der Organisation von Anlässen zusammenspannen.


Konstruktiver Dialog im Vordergrund
Im Vordergrund der gemeinsamen Aktivitäten stehe nicht nur die Verteidigung der Rechte der Arbeitnehmer, sondern auch ein konstruktiver Dialog mit den Arbeitgebern und den Institutionen. Sorgen bereitet den Gewerkschaften im Tessin vor allem das Lohndumping. Es gebe Leute, die für einen Stundenlohn von 9 Euro arbeiten würden, sagte der UNIA-Vertreter und Tessiner SP-Grossrat Saverio Lurati.


Im Baugewerbe habe es einen besorgniserregenden Anstieg von vermeintlich selbständig erwerbenden Handwerkern gegeben. Dabei handle es sich um einen Trick, der es den Arbeitgebern erlaube, die in den Gesamtarbeitsverträgen festgehaltenen Mindestlöhne zu unterwandern. (awp/mc/as)

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