Unique verzeichnet Gewinnsprung in den ersten sechs Monaten

Der Halbjahresgewinn von 79,8 Millionen Franken liegt 73,1 Prozent über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2007. Zum erfreulichen Ergebnis haben die anhaltend gute Verkehrsentwicklung und die gestiegenen Umsätze im Kommerzbereich beigetragen. Die finanziellen Kennzahlen sind durch den Fluglärm beeinflusst. Ohne die Fluglärmthematik würde der Halbjahresgewinn bei 60,5 Millionen Franken liegen, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 127,8 Prozent bedeutet.


Verkehrsentwicklung
Im ersten Halbjahr 2008 benutzten 10’606’574 (plus 9,3 Prozent) Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise. Die Umsteigepassagiere (Transferpassagiere) trugen mit einer Zunahme von 12,0 Prozent überproportional zu diesem Wachstum bei. Die Zahl der Umsteigepassagiere lag im ersten Halbjahr 2008 bei 3’646’294. Das entspricht einem Anteil von 34,5 Prozent am gesamten Passagieraufkommen. Die durchschnittliche Anzahl Passagiere pro Flugbewegung stieg um 3,4 Prozent von 89,7 auf 92,8. Das Frachtvolumen stieg um 9,2 Prozent auf 199’937 Tonnen Güter. Unique (Flughafen Zürich AG) erwartet für das gesamte Jahr 2008 rund 22.2 Millionen Passagiere.


Umsatzentwicklung
Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz um 13,9 Prozent von 372,9 Millionen Franken auf 424,7 Millionen Franken gesteigert werden. Die Aviation-Erträge erhöhten sich dank dem starken Verkehrswachstum und der Erhöhung der Sicherheitsgebühren per 1. Juli 2007 auf 260,3 Millionen Franken (plus 15,6 Prozent). Die Non-Aviation-Erträge liegen mit 164,5 Millionen Franken 11,3 Prozent über dem Vorjahr. Die durchschnittlichen Kommerzausgaben pro abfliegenden Passagier konnten erneut, und zwar von 42,35 Franken auf 44,05 Franken (plus 4,0 Prozent) gesteigert werden.


Betriebskennzahlen und Ergebnis
Die Betriebskosten erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozent auf 198,2 Millionen Franken. Erneut stark angestiegen sind die Kosten für Polizei und Sicherheit. Für das erste Halbjahr 2008 belaufen sich diese Kosten auf 56,4 Millionen Franken (plus 9,9 Prozent). Der Betriebserfolg vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 226,5 Millionen Franken rund 24,2 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Die EBITDA-Marge stieg erfreulich von 48,9 Prozent auf 53,3 Prozent. Der Betriebserfolg vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von 92,0 Millionen auf 134,4 Millionen Franken deutlich (plus 46,0 Prozent).


Geschätzte Kosten aufgrund von Fluglärm
Bei Unique (Flughafen Zürich AG) sind rund 19’000 Lärmentschädigungsbegehren eingegangen. Davon sind etwa 2’600 Fälle bei der Eidgenössischen Schätzungskommission eingeleitet. Nach Eröffnung der Bundesgerichtsurteile zu den 18 für die Gemeinde Opfikon ausgewählten Pilotfällen kann Unique (Flughafen Zürich AG) eine erste zuverlässige Schätzung der zu erwartenden Kosten für Lärmentschädigungen vornehmen, weil mehrere Grundsatzfragen nun letztinstanzlich geklärt sind. Es liegen aber nach wie vor erhebliche Unsicherheiten in der Schätzgenauigkeit vor. Die aus heutiger Sicht geschätzten voraussichtlichen Lärmkosten betragen rund 760 Millionen Franken. Der so genannte Lärmfünfliber als Teil der Passagiergebühren wird deshalb zurzeit nicht erhöht werden.


Vorfinanzierung «alter Lärmverbindlichkeiten»
Unique (Flughafen Zürich AG) hat im März 2006 mit dem Kanton Zürich einen Zusatzvertrag zum Fusionsvertrag abgeschlossen. Ziel dieses Zusatzvertrages ist es, die Risiken der Flughafenbetreiberin aus formellen Enteignungen zu limitieren. Gemäss Zusatzvertrag übernimmt der Kanton Zürich die Vorfinanzierung sämtlicher «alter Lärmverbindlichkeiten», sollte bei der Auszahlung der ersten formellen Enteignungen das Risiko bestehen, dass die gesamten im Zusammenhang mit Fluglärm zu erwartenden Kosten (formelle Enteignungen, Kosten für Schallschutz sowie sämtliche Betriebskosten) den Betrag von 1,1 Milliarden Franken übersteigen. «Alte Lärmverbindlichkeiten» sind solche, die vor dem 1. Juni 2001 entstanden sind. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Kanton Zürich Inhaber der Betriebskonzession.


Lärm: Gesamtkosten von bis zu 1,1 Milliarden Franken?
Nach den bisher vorliegenden Entscheiden des Bundesgerichts besteht nach wie vor das latente Risiko, dass die Gesamtkosten 1,1 Milliarden Franken übersteigen könnten. Dies deshalb, weil die noch offenen Grundsatzfragen möglicherweise gegen Unique (Flughafen Zürich AG) entschieden werden. Deshalb tritt die im Zusatzvertrag vereinbarte Vorfinanzierung des Kantons Zürich für Verbindlichkeiten, die vor Juni 2001 entstanden sind, in Kraft. Seit dem 1. Juli 2008 stehen dem Kanton Zürich deshalb 47 Prozent der Lärmgebühren zu. Zudem erhält er einen Teil des per Ende Juni 2008 aktuellen Saldos des Airport Zurich Noise Fund.


Beginn der Abwicklung von Entschädigungsbegehren
Unique (Flughafen Zürich AG) kann dort, wo die entsprechenden Grundsatzfragen geklärt wurden, nun mit der Abwicklung von Entschädigungsbegehren beginnen. Eigentümer von stark belärmten, selbst genutzten Liegenschaften, welche erworben wurden, als der Fluglärm noch nicht vorhersehbar war, werden kontaktiert und erhalten ein Angebot, welches sich an den vom Bundesgericht festgesetzten Richtlinien orientiert. Noch nicht beantwortete Grundsatzfragen werden durch gerichtliche Beurteilungen weiterer Fälle geklärt werden müssen. Gleichzeitig arbeitet Unique (Flughafen Zürich AG) ein Konzept für eine freiwillige Rückerstattung der durch Hauseigentümer selbstfinanzierten Schallschutzmassnahmen aus.


Zurückhaltender Ausblick
Trotz sehr erfreulichem Halbjahresergebnis geht Unique (Flughafen Zürich AG) aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage und der nach wie vor hohen Kerosinpreise von einem moderateren Verkehrswachstum in der zweiten Jahreshälfte aus. Für das gesamte Jahr 2008 erwartet die Gesellschaft ein Passagierwachstum von 7 bis 7,5 Prozent und einen um rund 10 Prozent höheren Gewinn. (unique/mc/ps)

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