US-Ausblick: Verluste – Schwache Citigroup-Zahlen

Zum einen meldete die Citigroup einen grösser als erwarteten Quartalsverlust, zum anderen benötigte Merrill Lynch eine weitere Kapitalspritze, so dass weitere Grossaktionäre bei der Investmentbank eingestiegen sind. Auch Konjunkturdaten standen im Blick: So sanken die Einzelhandelsumsätze im Dezember stärker als angenommen und auch die Erzeugerpreise fielen im Vormonat überraschend. Zudem schwächte sich im Januar die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im Bundesstaat New York ab.


Der Future auf den Dow Jones verlor gegen 14.40 Uhr 0,31 Prozent auf 12.758 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex dank starker IBM-Zahlen um 1,36 Prozent auf 12.778,15 Punkte zugelegt. Der Future auf den S&P-500-Index büsste 1,11 Prozent auf 1.404,50 Zähler ein. Der marktbreite Index hatte am Montag 1,09 Prozent auf 1.416,25 Zähler gewonnen. Der Future auf den NASDAQ 100 sank um 0,90 Prozent auf 1.937,50 Zähler. Das technologielastige Börsenbarometer war gestern mit plus 1,57 Prozent auf 2.478,30 Punkte aus dem Handel gegangen.


Die von der weltweiten Kreditkrise schwer getroffene Citigroup verbuchte im Schlussquartal des Vorjahres einen Milliardenverlust und will sich nun über eine Kapitalerhöhung 14,5 Milliarden Dollar frisches Geld besorgen. Unter dem Strich fiel im vierten Quartal wegen weiterer Milliardenabschreibungen ein Minus von 9,83 Milliarden Dollar oder 1,99 Dollar je Aktie an. Im Vorjahr hatte das Institut je Aktie noch 1,03 Dollar verdient. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einem Verlust von 1,00 Dollar gerechnet. Die Aktie, die zunächst vorbörslich bis auf 29,57 Dollar gestiegen war, drehte ins Minus und verlor vor Handelsstart 2,61 Prozent auf 28,30 US-Dollar.


Die ebenfalls krisenbelastete US-Investmentbank Merrill Lynch verschafft sich eine dringend benötigte Kapitalspritze von 6,6 Milliarden Dollar durch den Einstieg dreier weiterer Grossaktionäre. Das Geld kommt von Banken und Finanzinvestoren aus Südkorea, Japan und Kuwait. Das Papier gab vorbörslich um 2,2 Prozent auf 54,74 Dollar nach.


Der Rüstungskonzern und Schiffsbauer Northrop Grumman bündelt sein Marine-Werften-Geschäft. Die beiden Geschäftseinheiten Newport News und Ship Systems würden in eine Einheit zusammengeführt, teilte die Gesellschaft in der Nacht zum Dienstag mit. Mit dem Umbau will der nach eigenen Angaben weltgrösste Hersteller von Kriegsschiffen Synergien heben und stärker auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen.


Die US-Tochter Genentech des Schweizer Pharmakonzerns Roche verdiente im vierten Quartal mehr, als Experten erwartet hatten. Insgesamt kletterte der Gewinn von 659 auf 737 Millionen Dollar. Die Aktie büsste dennoch vor Handelsstart 2,7 Prozent auf 68,75 Dollar ein.


Der Mobilfunkkonzern Sprint Nextel plant einem Pressebericht zufolge erneut die Streichung Tausender von Stellen. Das Unternehmen wolle mit dem Abbau die Investoren überzeugen, dass der neue Unternehmenschef Dan Hesse die Verschlankung von Sprint Nextel ernst nehme, berichtete das «Wall Street Journal». Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen 5.000 Stellen abgebaut. Zum Jahresende beschäftigte Sprint Nextel noch etwa 60.000 Personen.


Nach Börsenschluss dürfte dann vor allem die Akie von Intel in den Fokus rücken. Der Chiphersteller wird nachbörslich seine Quartalszahlen vorlegen. Analysten zufolgte dürfte Intel im vierten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert haben. (awp/mc/pg)

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