US-Börsenaufsicht verklagt zwei ehemalige Credit Suisse-Händler

Die beiden Händler hätten den Kunden weis gemacht, es handle sich um Papiere, die solid gesichert seien und auf staatlich garantierten Studentenkrediten basierten, teilte die SEC am Mittwoch mit.


E-Mails manipuliert
Dies taten sie, in dem sie zum Beispiel in E-Mail-Nachrichten entsprechende Code-Worte wie «Erziehung» hinzugefügt und andere Begriffe wie «Hypothek» gelöscht hätten. Sie hätten die Kunden dadurch glauben lassen, es handle sich bei den Investitionen um gute Alternativen zu Bankeinlagen. Dabei seien die Papiere in Wirklichkeit mit minderwertigen Hypotheken und anderen hochriskanten Anleihen gedeckt gewesen. Mit ihrem Betrug hätten die Händler viel höhere Kommissionen erzielen können als wenn sie der Kundschaft konservativere Wertpapiere verkauft hätten, schreibt die SEC weiter.


Mitarbeiter freigestellt
Die Händler waren gemäss SEC tätig für die in New York domizilierte Credit Suisse Securities (USA) LLC. In einer Reaktion schreibt die Schweizer Grossbank, dass die Mitarbeiter im September 2007, nachdem die Bank die verbotenen Aktivitäten entdeckt hatte, suspendiert worden seien und ihre Kündigungen eingereicht hätten. Die Credit Suisse habe die Behörden umgehend informiert und arbeite mit diesen zusammen. Dieser Fall zeige, wie sehr die Kreditkrise Anleger betreffe, die gar nicht in riskante US-Immobilienpapier investieren wollten, wird der Chef des New Yorker Büro der SEC, Andrew M. Calamari, in der SEC-Mitteilung zitiert.


ARS-Markt zusammengebrochen
Auction Rate Securities (ARS) sind Wertpapiere, die für die Refinanzierung von Krediten eingesetzt werden. Der Zinssatz wird in regelmässigen Versteigerungen neu festgelegt und die Papiere wurden lange als besonders sicher und als Alternative zum Sparbuch angesehen und so beworben. Im Zuge der Hypothekenkrise in den USA ist der ARS-Markt zusammengebrochen. Experten gehen davon aus, dass die Rückzahlung von Studentenkrediten sicherer ist als bei Hypotheken. Damit sind auch die entsprechenden ARS von unterschiedlicher Qualität. (awp/mc/ps/34)

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