US-Eröffnung: Dow leicht im Plus – Alcoa versus Arbeitsmarktdaten

Börsianer gehen nun offenbar davon aus, dass die US-Notenbank Fed ihre exzessive Geldpolitik ausweiten werde, hiess es am Markt.


Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) gewann rund eineinhalb Stunden nach Handelsstart 0,27 Prozent auf 10.977,75 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,21 Prozent auf 1.160,49 Zähler zu. An der Nasdaq gab der Composite-Index um 0,17 Prozent nach auf 2.379,64 Punkte. Der Nasdaq 100 sank um 0,11 Prozent auf 2.009,51 Punkte.


Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht fiel gemischt aus: Während die Arbeitslosenquote mit 9,6 Prozent leicht besser als erwartet ausgefallen war, hatte sich die Beschäftigtenzahl ex Agrar im September mit minus 95.000 deutlich schlechter als von Experten vorhergesagt präsentiert. Marktexperte Mario Gollob von CMC Markets verwies darauf, dass die «Flüsterschätzungen bei minus 75.000» gelegen hätten.


Mit Abstand grösster Gewinner im Dow waren die Aktien von Alcoa nach einem überraschend positiven Geschäftsbericht für das dritte Quartal. Sie sprangen um 6,23 Prozent auf 12,96 US-Dollar hoch. Die Schweizer Grossbank UBS hob zudem nach den Zahlen das Kursziel der Aktie von 12,00 auf 13,25 Dollar an. Dass der Gewinn je Aktie höher ausgefallen sei, als er erwartet habe, führte Analyst Brian McArthur unter anderem auf gestiegene Aluminiumpreise zurück.


Der Technologiekonzern Micron Technology hatte wie Alcoa ebenfalls am Vorabend Geschäftszahlen bekannt gegeben. Die Aktien gewannen 5,20 Prozent auf 7,48 Dollar. Gewinn und Umsatz von Micron hatten im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal zwar unter den Markterwartungen gelegen, dennoch hatte sich der Umsatz im Jahresvergleich nahezu verdoppelt. Zudem senkten zwar Merrill Lynch und Cititgroup ihre Kursziele, dennoch lagen sie mit diesen weiterhin deutlich über dem aktuellen Kurs. Merrill senkte das Ziel von 16,50 auf 14,00 Dollar und blieb beim Votum «Buy» für die Aktie. Citigroup senkte das Ziel von 12,00 auf 9,00 Dollar und blieb beim Votum «Hold».


Nachrichten gab es zudem vom Mischkonzern 3M . Dieser hat sein Übernahme-Angebot für den Biometrie-Spezialisten Cogent bis zum 22. Oktober um Mitternacht verlängert und bietet weiterhin 10,50 Dollar je Cogent-Aktie. Bis zum Ablauf einer ersten Frist in der Nacht zum Freitag hatte das US-Unternehmen bei den Cogent-Aktionären 46,4 Millionen Aktien eingesammelt, wie 3M mitteilte. Dies entspricht 52 Prozent der Anteile. Während 3M um 0,24 Prozent auf 88,69 Dollar fielen, sanken Cogent um 0,43 Prozent auf 10,48 Dollar.


Adobe Systems gaben mit minus 5,89 Prozent auf 27,00 Dollar einen Teil ihrer Vortagsgewinne wieder ab. Am Donnerstag hatten Übernahmespekulationen, angefacht durch einen Blog in der «New York Times» die Aktien um kräftige 11,5 Prozent hochgetrieben. Microsoft , so hatte es geheissen, sei an dem Softwarehaus interessiert. Vorstandschef Steve Ballmer wollte anschliessend zwar über entsprechende Gespräche nicht konkret Stellung nehmen, sagte aber nun: «Es sind alle Möglichkeiten offen.» Bei einem Besuch in Madrid fügte der Manager hinzu: «Wenn man etwas vorhat, ist es besser, nichts zu sagen.» Die Microsoft-Aktien büssten moderate 0,4 Prozent ein. (awp/mc/ss/27)

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