US-Eröffnung: Etwas schwächer – Gestiegener Ölpreis und Finanzbranche

Vor allem die weiter anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Investmentbank Lehman Brothers laste schwer auf der Stimmung, sagten Händler. Nach dem wieder gestiegenen US-Ölpreis zählten Ölwerte zu den wenigen Gewinnern. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober 119,30 US-Dollar. Das waren 3,74 Dollar mehr als am Vortag. Zunehmende geopolitische Risiken, ein stärkerer US-Dollar und Spekulationen auf OPEC-Fördermengenkürzungen trieben die Preise wieder nach oben. Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten sorgen nur kurzzeitig für Aufmerksamkeit.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) gab 0,62 Prozent auf 11.346,76 Zähler ab. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,50 Prozent auf 1.268,22 Zähler. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,63 Prozent auf 2.374,13 Punkte. Der NASDAQ 100 büsste 0,63 Prozent auf 1.900,96 Punkte.


Der Philadelphia-Fed-Index für August hatte sich deutlicher als von Experten erwartet. Der Index war von minus 16,3 Punkten im Vormonat auf minus 12,7 Zähler geklettert. Volkswirte hatten hingegen nur mit einem leichten Anstieg auf minus 13,5 Punkte gerechnet. Ein Wert über Null Punkten signalisiert eine Expansion der Wirtschaftsaktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert unter Null Punkten hingegen signalisiert einen Rückgang. Der Sammelindex der Frühindikatoren war im Juli gesunken. Der Index ging im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent zurück.


Nach einem schwachen Start drehten die Titel von Fannie Mae und Freddie Mac ins Plus. Fannie Mae sprangen um plus 8,41 Prozent auf 4,77 Dollar und Freddie Mac um 4,31 Prozent auf 3,39 Dollar nach oben. Händler verwiesen auf Gerüchte, wonach die US-Notenbank dem schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Fannie Mae 10 Milliarden Dollar zuschiessen will.


Die angeschlagene Investmentbank Lehman Brothers führte einem Zeitungsbericht zufolge erfolglos Gespräche über einen weitreichenden Einstieg asiatischer Grossinvestoren. Die Aktien fielen um 4,01 Prozent auf 13,18 Dollar. Mit zwei staatlichen Geldgebern aus Südkorea und China habe die viertgrösste US-Investmentbank vertraulich über den Verkauf von bis zu 50 Prozent ihrer Anteile verhandelt, berichtete die «Financial Times» (Donnerstag) unter Berufung auf Personen aus dem Umfeld der potenziellen Käufer. Der von Lehman verlangte Preis sei den Investoren jedoch zu hoch gewesen.


Titel von Burger King verloren 6,74 Prozent auf 25,60 Dollar. Die weltweit zweitgrösste Schnellrestaurant-Kette setzt nach einem Rekordjahr auf weiteres Wachstum. Der McDonald’s-Konkurrent hatte den Gewinn im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2008 (30.Juni) um 42 Prozent auf 51 Millionen US-Dollar gesteigert. Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich um neun Prozent auf 646 Millionen Dollar (436 Mio Euro). McDonald’s büssten 0,74 Prozent auf 61,97 Dollar ein.


Die Aktien von H.J. Heinz gewannen nach Zahlen 0,73 Prozent auf 52,09 Dollar. Der Ketchuphersteller hatte im ersten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet und seine Gesamtjahresprognose angehoben. Je Aktie legte der Gewinn von 0,63 auf 0,72 Dollar zu. Analysten hatten im Schnitt mit 0,66 Dollar gerechnet.


Öltitel zeigten sich angesichts des gestiegenen Ölpreises als Gewinner. Chevron sprangen mit plus 1,82 Prozent auf 88,03 Dollar an die Spitze des Dow Jones Industrial Average (DJIA). ExxonMobil legten um 1,33 Prozent auf 79,86 Dollar zu. Auch ConocoPhillips mit plus 1,83 Prozent auf 82,33 Dollar bauten ihre Vortagesgewinne aus. (awp/mc/pg/31)

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