US-Eröffnung: Etwas schwächer – US-Daten zum Teil schlechter als erwartet

Trotz der positiven Überraschung eines nicht so stark wie befürchtet gesunkenen US-Bruttoinlandsprodukts sind die US-Daten laut der Hessischen Landesbank per Saldo schlecht ausgefallen. Die US-Rezession setze sich mit gestiegener Dynamik fort, schriebt die Bank in einem Kurzkommentar.


Der Dow Jones gab im frühen Handel um 0,64 Prozent auf 8.096,60 Zähler nach. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,74 Prozent auf 838,87 Punkte zu. An der NASDAQ sackte der Composite-Index um 0,58 Prozent auf 1.499,14 Zähler ab. Der NASDAQ 100 verlor 0,57 Prozent auf 1.197,02 Zähler.


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war auf das Jahr hoch gerechnet um 3,8 Prozent gesunken. Volkswirte hatten ein Minus von 5,4 Prozent erwartet. Gleichwohl befindet sich die US-Wirtschaft damit nach zwei aufeinander folgenden Quartalen mit negativen Wachstumsraten nunmehr auch offiziell in einer Rezession. Das Konsumklima der Universität Michigan hatte sich zudem im Januar Kreisen zufolge nicht ganz so kräftig aufgehellt wie erwartet und ursprünglich gemeldet. Darüber hinaus hatte sich in der Region Chicago die Stimmung der Einkaufsmanager im Januar überraschend deutlich eingetrübt.


Die Quartalszahlen zahlreicher Branchengrössen sorgten erneut für ausreichend Gesprächsstoff: Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) hatte dank des Verkaufs seiner Kaffee-Marke «Folgers» einen deutlich Gewinnanstieg im zweiten Geschäftsquartal verbucht. P&G-Chef A.G. Lafley sprach jedoch von einem «besonders herausfordernden» Quartal. Das Umfeld werde weiterhin schwierig und sehr schwankungsanfällig bleiben. Die Aktie gab um 3,71 Prozent auf 56,06 US-Dollar nach.


Der US-Mischkonzern Honeywell International hatte trotz eines Umsatzrückgangs im Schlussquartal 2008 etwas mehr als ein Jahr zuvor verdient. Für das laufende Jahr bestätigte der Konzern seine im Dezember aktualisierte Prognose. «2009 wird ein schwierigeres Jahr werden», warnte Konzernchef David Cote. Die Papiere kletterten um 1,96 Prozent auf 33,31 Dollar.


Die beiden Ölwerte ExxonMobil und Chevron gehörten nach ihren jüngsten Quartalszahlen ebenfalls zu den Gewinnern. Exxon kletterten um 1,44 Prozent auf 77,91 Dollar und Chevron gewannen 1,30 Prozent auf 71,54 Dollar hinzu. Exxon Mobil hatte im vierten Quartal wegen des gesunkenen Ölpreises zwar weniger verdient, konnte aber dennoch die Analystenerwartungen beim Gewinn je Aktie übertreffen. Chevron hatte im vierten Quartal mehr als im Vorjahr verdient. «Die Ergebnisse sprechen für sich», sagte Fred Burke, Chef bei Johnston Lemon Asset Management in Washington.


Am Vorabend hatte Amazon.com mit einem Gewinnsprung überrascht. Die Titel sprangen um 18,03 Prozent auf 59,03 Dollar in die Höhe. Der weltgrösste Online-Einzelhändler hatte durch ein Rekord-Weihnachtsgeschäft trotz der Konjunkturkrise einen kräftigen Gewinnsprung erzielt und sich insgesamt weit besser geschlagen als der grosse Rest der Branche.


In den Pharmasektor kommt ebenfalls Bewegung: Der Schweizer Pharmakonzern Roche hatte sein öffentliches Kaufangebot zur Übernahme aller ausstehenden Aktien der US-Tochtergesellschaft Genentech auf 86,50 US-Dollar je Aktie gesenkt. Die Aktien von Genentech fielen um 3,73 Prozent auf 80,95 Dollar zurück. (awp/mc/ps/30)

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