US-Eröffnung: Freundlich – Dow wegen schwacher Banken und GE tiefer

Einige frische Wirtschaftszahlen waren vor Börsenstart besser als erwartet ausgefallen, klar negativ wirkte aber das überraschend schlechte Konsumklima der Uni Michigan. Indes signalisierte auch US-Notenbankchef Ben Bernanke eine weitere geldpolitische Lockerung.

Der Dow Jones Industrial stand mit 0,17 Prozent im Minus bei 11.075,42 Punkten, während der marktbreite S&P-500-Index im frühen Verlauf mit 0,05 Prozent ins Plus auf 1.168,38 Punkte. An der Nasdaq-Börse stieg der Composite-Index um 0,91 Prozent auf 2.457,48 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 1,24 Prozent auf 2.080,04 Punkte. Am Vortag hatten die Indizes nahe ihren Fünfmonatshochs geschlossen.

Bankaktien zählten wie schon am Vortag zu den grössten Verlierern und sie zogen Händlern zufolge den Dow so deutlich ins Minus. Der Tagesverlierer vom Vortag Bank of America büsste weitere 3,89 Prozent auf 12,11 ein. Die Aktie handelt so Tief wie seit Juli 2009 nicht mehr. JPMorgan-Titel gaben 3,18 Prozent auf 37,49 Dollar ab. Den Hausfinanzierern geht es derzeit in den USA an den Kragen. Sie stehen im Verdacht, Zwangsvollstreckungen ohne ausreichende Prüfung und mit falschen Dokumenten in Gang gesetzt zu haben. Dabei sollen auch ganz Grosse der Branche wie die Bank of America, JP Morgan oder Ally Financial (die ehemalige Finanzsparte des Autokonzerns General Motors) mitgemischt haben. Zu befürchtende neue Regeln im Hypothekengeschäft könnten die Banken künftig teuer zu stehen kommen, sagten Börsianer.

General Electric rutschten nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht am Dow-Ende um 4,60 Prozent auf 16,38 Dollar ab. Der Umsatz des Mischkonzerns war im dritten Quartal überraschend deutlich geschrumpft. Der Gewinn je Aktie war allerdings deutlicher gestiegen als von Experten erwartet worden war. Mattel verloren 7,29 Prozent auf 22,25 Dollar. Der im S&P 500 gelistete Spielzeughersteller hat ein nur gemischtes Zahlenwerk vorgelegt. Während der Gewinn je Aktie etwas höher als am Markt erwartet ausfiel, blieb das Umsatzplus hinter den Prognosen zurück.

Technologiewerte verzeichneten indes teilweise grosse Kurssprünge. Google-Aktien sprangen um 10,69 Prozent auf 598,75 Dollar hoch. Der Suchmaschinenbetreiber hatte im dritten Quartal sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz besser abgeschnitten als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: «Die Zahlen von Google sind wahrhaftig Wahnsinn. Sie zeigen die Allmacht und kluge Strategie des Internetkonzerns. Wer den Werbemarkt im Internet für tot erklärt hat, scheint nur die Konkurrenz von Google zu sehen.» Mit dem Blick auf einen möglichen Übernahmeversuch von AOL für Yahoo sagte Lipkow: «Aus meiner Sicht macht das weniger Sinn. Diese Kombination könnte Google nicht stoppen.»

Tagessieger im Nasdaq 100 waren aber Seagate mit plus 19,15 Prozent auf 15,12 Dollar. Der Festplattenhersteller bestätigte, dass er sich in Verhandlungen um eine Re-privatisierung durch einen nicht genannten Kaufinteressenten befinde. Börsianern zufolge soll TPG beteiligt sein./fat/fn (awp/mc/ss/gh/20)

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