US-Eröffnung: Kurse im Minus – Konsumklima und Sorgen um Euro-Zone

So waren im April sowohl der US-Einzelhandelsumsatz als auch die Industrieproduktion in den USA stärker gestiegen als erwartet. Ein Händler betonte mit Blick auf die Schuldenkrise, dass auch das milliardenschwere Rettungspaket für notleidende Euro-Länder nicht wie von Zauberhand alle Probleme beseitigen könne.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) verlor 1,36 Prozent auf 10.636,56 Punkte, der breiter gefasste S&P-500-Index sackte sogar um 1,71 Prozent auf 1.137,62 Zähler ab. Der Nasdaq-100-Index rutschte um 1,96 Prozent auf 1.907, 38 Punkte, der Composite-Index verlor 1,89 Prozent auf 2.349,01 Zähler.


Der von der Uni Michigan erhobene US-Konsumklima-Index war im Mai zwar von 72,2 Punkten im Vormonat auf 73,3 Punkte gestiegen, Ökonomen hatten aber mit einem etwas höheren Wert gerechnet. Der Index gilt als Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der Verbraucher in den USA.


Mit Blick auf Europa betrachten Börsianer zudem den schwachen Euro sowie einen Rekordpreis bei Gold als weitere Indizien für die grosse Unsicherheit am Markt. Es sei schwer absehbar, wie sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone weiter entwickele und wie sehr es durch die umfassenden Sparmassnahmen in mehreren Ländern gebremst werden könnte. Diese Gemengelage habe den zu Beginn der Woche noch vorherrschenden Optimismus wegen des Auffangschirmes deutlich abebben lassen.


Deutliche Kursverluste gab es an der Wall Street für Papiere von Mastercard mit einem Minus von 7,23 Prozent auf 215,52 US-Dollar und Aktien von Visa mit einem Abschlag von 7,96 Prozent auf 78,91 Dollar. Zuvor hatte der US-Senat beschlossen, die Kreditkartengebühren zu beschneiden.


Nach Zahlen des Grafikkarten-Herstellers Nvidia rückten zudem Chipwerte in den Blickpunkt der Börsianer. Nvidia hatte zwar von anziehenden Geschäften im ersten Quartal berichtet, allerdings mit seinem Umsatzausblick für das Gesamtjahr die durchschnittlichen Analystenschätzungen verpasst. Für Nvidia-Papiere ging es um 10,65 Prozent auf 13,09 Dollar nach unten. Im Sog dessen verloren auch Aktien des Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) 7,11 Prozent auf 8,75 Dollar, Intel-Papiere sanken um 2,71 Prozent auf 21,89 Dollar.


Wegen der anhaltenden Talfahrt des Ölpreises gerieten zudem die schwer gewichteten Ölaktien von ExxonMobil und Chevron Corp. unter Druck. Erstere verloren 1,50 Prozent auf 63,77 Dollar, letztere 1,39 Prozent auf 77,82 Dollar. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni war zuvor unter die Marke von 73 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit drei Monaten gefallen.  (awp/mc/gh/31)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert