US-Eröffnung: Kursverluste – Gewinnmitnahmen nach starkem Wochenauftakt

Bei der Anhörung geht es um die umstrittenen Bonus-Zahlungen für Manager des schwer angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) .


Der US-Leitindex verlor innerhalb der ersten Handelsstunde 0,99 Prozent auf 7.698,92 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index rutschte um 1,08 Prozent auf 814,07 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 1,33 Prozent auf 1.535,20 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 1,41 Prozent auf 1.242,02 Punkte.


Zu den grössten Verlierern zählten die Aktien der Bank of America mit einem Minus von 3,33 Prozent auf 7,54 US-Dollar. Der langjährige Grossaktionär, Jerry Finger, setzt die Konzernspitze des Finanzkonzerns massiv unter Druck. In einer öffentlichen Kampagne will Finger den amtierenden Konzernchef Kenneth Lewis aus dem Amt drängen. Lewis sei mit der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch ein zu grosses Risiko eingegangen, so der Vorwurf des Anteilseigners.


Nach massiver Kritik an den Bonus-Zahlungen für Manager des AIG-Versicherungskonzerns haben laut Staatsanwaltschaft eine Reihe von Führungskräften ihre Sonderbezüge zurückerstattet. Insgesamt seien etwa 50 Millionen Dollar zurückgeflossen. Die Staatsanwaltschaft wollte die Namen der Betroffenen nicht nennen und sprach lediglich von 15 bis 20 einsichtigen Managern. Die Aktien der AIG verloren im schwachen Marktumfeld 0,68 Prozent auf 1,47 Dollar.


Überhaupt verzeichneten die grossen Finanzwerte mit die stärksten Verluste an den US-Börsen. Im frühen Handel fiel der Kurs von Citigroup um 4,15 Prozent auf 3,00 Dollar und die Aktien von JPMorgan verloren 3,29 Prozent auf 27,91 Dollar. Händler nannten übereinstimmend Gewinnmitnahmen als Ursache für die Kursverluste.


Die Aktien von Goldman Sachs verzeichneten dagegen im schwachen Gesamtmarkt leichte Kursgewinne von 0,12 Prozent auf 112,14 Dollar. Das Unternehmen will laut Presseberichten die milliardenschweren Staatshilfen weit schneller als bisher geplant zurückzahlen. Ideal wäre nach Ansicht der Bank die Rückgabe der zehn Milliarden Dollar (7,4 Milliarden Euro) schon im April, wie die «New York Times» berichtete. Zugleich will das Institut dem «Wall Street Journal» zufolge einen Teil seiner knapp fünfprozentigen Beteiligung an Chinas Grossbank ICBC zu Geld machen. Den Gewinn könne die Bank ebenfalls zur Rückzahlung der Staatshilfen einsetzen.


Zu den grossen Verlieren am Markt zählten auch die Aktien von grossen US-Fluggesellschaften. Die weltweite Wirtschaftskrise trifft die Airlines nach Einschätzung ihres Branchenverbands deutlich schwerer als bislang erwartet. Weltweit werde die Branche in diesem Jahr voraussichtlich Verluste von 4,7 Milliarden Dollar einfliegen, teilte die internationale Luftfahrtorganisation IATA mit. Bislang hatte der Verband lediglich mit einem Minus von 2,5 Milliarden Dollar gerechnet. AMR , die Mutter von American Airlines, verlor 4,40 Prozent auf 3,04 Dollar, Delta Air Lines 1,84 Prozent auf 5,34 Dollar und Southwest Airlines 2,98 Prozent auf 5,86 Dollar. (awp/mc/pg/27)

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