US-Eröffnung: Leichter – Schwache Bilanzen und Zinsängste belasten

Zudem stiegen die Verbraucherpreise etwas stärker als erwartet, die Kernrate traf unterdessen die Schätzungen. Die Baudaten fielen gemischt aus: Die Baubeginne stiegen zwar überraschend, allerdings brachen die Baugenehmigungen ein. Die Situation des Immobilienmarkts und die Entwicklung der Kredite mit geringerer Bonität beunruhige ebenfalls wieder. Zudem belaste eine Rede des Notenbankchef Ben Bernanke, in der er die Risiken für die Preisentwicklung durch eine weiter sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Energiepreise hervorhob, die Marktstimmung.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,32 Prozent auf 13.927,49 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,40 Prozent auf 1.543,10 Punkten. An der NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,19 Prozent auf 2.690,40 Punkte zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 verbuchte ein Minus von 0,09 Prozent auf 2.030,30 Zähler.


Aktien von Intel gaben nach Zahlen 4,37 Prozent auf 25,18 Dollar ab und waren damit schwächster Wert im Dow. Der US-Halbleiterhersteller habe im zweiten Quartal zwar die Gewinnprognose getroffen und beim Umsatz etwas besser als erwartet abgeschnitten, die Bruttomarge des Branchenprimus habe aber enttäuscht, sagten Händler. Zudem gebe es weitere Anzeichen, dass der anhaltende Konkurrenzkampf insbesondere mit Advanced Micro Devices (AMD) die Chip-Preise weiter nach unten drücken wird. AMD-Papiere verloren 2,27 Prozent auf 15,48 Dollar.


Pfizer verfehlte mit den Quartalszahlen die Markterwartungen, entsprechend gaben die Titel um 3,12 Prozent auf 25,15 Dollar. Das Quartal sei stark geprägt gewesen durch den Verlust der Marktexklusivität für Zoloft und Norvasc sowie die schwache Entwicklung des Cholesterinsenkers Lipitor, so der Pharmakonzern.


Auch Altria Group legten Zahlen vor – der weltgrösste Zigarettenhersteller hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen leicht höheren Gewinn erzielt als von Analysten erwartet. Dennoch senkte der Konzern die Jahresprognose. Zudem hat die Tochter Philip Morris eingewilligt, für 1,1 Milliarden Dollar weiter 30 Prozent des Tabak-Joint-Ventures in Mexiko von seinem Partner Grupo Carso zu kaufen. Die Aktien gaben um 1,37 Prozent auf 70,30 Dollar nach.


Die Investmentbank JP Morgan übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 1,20 Dollar im zweiten Quartal die Analystenschätzungen (1,08 Dollar). Dennoch verlor die Aktie 2,42 Prozent auf 48,71 Dollar. Marktbeobachter verwiesen auf die Hedgefonds-Krise bei der Bank Bear Stearns, die das Ergebnis von JP Morgan überschatten. Die New Yorker Investmentbank hat wegen der Krise auf dem US-Immobilienmarkt zwei ihrer Hedgefonds aufgegeben. Die in den beiden Fonds enthaltenen Vermögenswerte seien annähernd wertlos, berichtet die amerikanische dpa-AFX-Partneragentur Associated Press (AP) unter Berufung auf ein noch nicht versandtes Schreiben der Bank an seine Kunden. Die Aktien gaben um 1,24 Prozent auf 138,17 Dollar nach.


Yahoo! rutschten nach Zahlen um 4,76 Prozent auf 26,22 Dollar ab. Der Internetkonzern hat im zweiten Quartal erneut einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Insgesamt ging der Gewinn um 2,3 Prozent von 164,3 auf 160,6 Millionen Dollar zurück. Dies war das sechste Quartal infolge, in dem der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen war.


Angetrieben von Übernahmespekulationen stiegen die Aktien von Macy’s um 9,62 Prozent auf 43,88 Dollar. Die US-Investmentfirma Kohlberg Kravis & Roberts (KKR) will in Partnerschaft mi t Goldman Sachs den amerikanischen Warenhausriesen Macy’s Inc. für 24 Milliarden Dollar (17,5 Mrd Euro) kaufen. Dies berichtete die angesehene amerikanische Textilfachzeitung «Women’s Wear Daily» am Mittwoch in ihrer Onlineausgabe. KKR will nach Angaben der Fachzeitung 52 Dollar je Macy’s-Aktie zahlen.


Papiere von Dow Jones & Co standen mit Übernahmeverhandlungen im Blick. Der Verwaltungsrat des Verlagshauses hat der fünf Milliarden Dollar schweren Übernahme durch den von Rupert Murdoch kontrollierten News Corp-Konzern zugestimmt. Die Unternehmensleitung sei bereit, den Aktionären die Annahme der Offerte über 60 Dollar je Aktie zu empfehlen, teilte Dow Jones am Dienstagabend mit. Die Anleger scheint das nicht zu beeindrucken ­ die Aktien von Dow Jones gaben um 1,19 Prozent auf 55,78 Dollar nach, während Papiere der News Corp. um 0,12 Prozent auf 24,22 Dollar fielen. (awp/mc/pg)

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