US-Eröffnung: Schwach – Sorgen über Zustand der Banken

Tags zuvor waren die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen geblieben. Obama tritt um 18.00 Uhr MEZ seine mit enormen Erwartungen verbundene Amtszeit als erster farbiger Präsident der USA an.


Der Dow Jones Industrials büsste im frühen Handel 1,65 Prozent auf 8.144,39 Zähler ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 2,35 Prozent auf 830,16 Punkte. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 2,45 Prozent 1.491,83 Zähler. Der NASDAQ 100 fiel um 2,06 Prozent auf 1.173,42 Zähler.


Die an die Amtseinführung von Obama geknüpften Hoffnungen fallen zusammen mit den Sorgen zur Entwicklung der Banken in den USA und Europa. Nach neuen Milliardenverlusten amerikanischer Grossbanken will die US-Regierung einem Zeitungsbericht zufolge ihre Hilfen für die Branche ausweiten. Finanzministerium, Notenbank und die Behörde zur Einlagensicherung berieten mit Mitgliedern der künftigen Regierung eine Reihe von Optionen, berichtete das «Wall Street Journal» am Samstag. Ziel sei, Privatkapital in das Bankensystem zu locken, was bisher weitgehend erfolglos geblieben sei.


Die Titel der Bank of America (BoA) brachen als schwächster Wert im Dow um 16,71 Prozent auf 5,98 US-Dollar ein. Sie litten neben allgemeinen Sorgen über den Bankensektor zusätzlich unter der Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s. Diese hatte sowohl die Bonität der BoA als auch die für ihre Tochter Merrill Lynch von «Aa3» auf «A1» zurückgestuft.


Citigroup fielen um 10,86 Prozent auf 3,12 Dollar. Die Grossbank plant den Verkauf von Nikko Cordial Securities, ihres japanischen Private-Brokerage-Geschäfts.


State Street brachen um 49,93 Prozent auf 18,20 Dollar ein. Der Finanzdienstleister hatte Zahlen für das vierte Quartal bekannt gegeben sowie einen Ausblick auf das laufende Jahr gewagt. Der Nettogewinn im vierten Quartal ging drastisch von 223 Millionen auf 65 Millionen Dollar zurück und enttäuschte laut Händlern die Markterwartung.


Öl-Aktien sanken ebenfalls, nachdem die Ölpreise am Dienstag nach der Wiederaufnahme der Gaslieferung von Russland an die Ukraine weiter gefallen waren. ExxonMobil verloren 1,13 Prozent auf 77,22 Dollar und Chevron büssten 2,69 Prozent auf 69,81 Dollar ein. ConocoPhillips gingen mit 5,97 Prozent auf 46,43 Dollar auf Talfahrt. Der drittgrösste US-Ölkonzern schliesst eine Gasanlage in Texas.


Im Fokus standen auch die Aktien des Pharma- und Medizintechnik-Unternehmens Johnson & Johnson (J&J) , die moderate 0,49 Prozent auf 57,16 Dollar verloren. J&J hatte im vierten Quartal wegen der Finanzkrise einen moderaten Umsatzrückgang von 4,9 Prozent verbucht.


Unter den Technologiewerten verloren IBM 2,77 Prozent auf 82,57 Dollar und Intel 2,30 Prozent auf 13,41 Dollar. Dem Computerkonzern IBM droht ein neues Kartellverfahren der Europäischen Kommission. Der Grossrechner-Hersteller T3 Technologies werde an diesem Dienstag Beschwerde gegen IBM einlegen, berichtete die «Financial Times». Indem IBM den Verkauf seines Betriebssystems an den Erwerb der Grossrechner koppele, habe der Konzern den Verkauf von Konkurrenzprodukten verhindert und seine Marktposition missbraucht, laute der Vorwurf. Zudem veröffentlicht IBM nach Börsenschluss Zahlen zum vierten Quartal 2008. Der weltgrösste Chipproduzent Intel hatte die Preise für einige seiner Prozessoren um bis zu 48 Prozent gesenkt und damit auf die schleppende Nachfrage reagiert. (awp/mc/pg/29)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert