US-Eröffnung: Schwächer – Finanzwerte weiter unter Druck, Lehman minus 40 Prozent

Dabei brachen Lehman Brothers um über 40 Prozent auf den tiefsten Stand seit 1995 ein, Aktien der grössten US-Sparkasse Washington Mutual wurden gar wieder auf dem Niveau des 1990 markierten Rekordtiefs gehandelt.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) sank nach der Atempause vom Vortag um 0,82 Prozent auf 11.176,02 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,85 Prozent auf 1.221,53 Zähler. Der Composite-Index sackte um 0,64 Prozent auf 2.214,40 Punkten ab. Der NASDAQ 100 stand um 0,36 Prozent tiefer bei 1.731,88 Punkten.


Das Handelsbilanzdefizit ist im Juli höher als erwartet ausgefallen, die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der abgelaufenen Woche nicht so deutlich zurück wie geschätzt. Die Importpreise sanken im August unerwartet deutlich.


Finanzwerte ragten erneut mit deutlichen Verlusten heraus. Lehman Brothers brachen um weitere 41,10 Prozent auf 4,27 Dollar ein. Mit 4,14 Dollar markierten sie zwischenzeitlich den tiefsten Stand seit Januar 1995. Börsianer verwiesen auf zahlreiche negative Analystenkommentare. So senkte die Citigroup die Papiere der Investmentbank von «Buy» auf «Hold». Goldman Sachs und die UBS senkten ihre Kursziele von 22 auf 7 beziehungsweise 8 Dollar. Am Vortag hatte Lehman Brothers die Bekanntgabe seiner Quartalszahlen vorgezogen und einen überraschend hohen Milliardenverlust ausweisen müssen. Washington Mutual weiteten den Vortagesrutsch um 16,38 Prozent auf 1,94 Dollar aus. Zeitweise stand der tiefste Stand seit fast 23 Jahren zu Buche. Papiere der angeschlagenen Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae wurden nicht gehandelt.


Im Leitindex ragten erneut die Papiere des Versicherers American International Group (AIG) mit einem Abschlag von 18,00 Prozent auf 14,35 Dollar heraus. Am dritten Verlusttage in Folge wurden die Titel auf dem Niveau von Dezember 1994 gehandelt. Auf den weiteren Plätzen folgten Citigroup mit minus 4,44 Prozent auf 17,85 Dollar und die ebenfalls sehr schwachen Bank of America. Spitzenreiter im Dow Jones waren Microsoft mit plus 1,21 Prozent auf 26,76 Dollar.


An der NASDAQ sanken Apple nach einem Pressebericht um 2,50 Prozent auf 147,85 Dollar. Im jahrelangen Skandal um falsch datierte Aktienoptionen haben Top-Manager des Computerkonzerns einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge einem 14 Millionen Dollar schweren Vergleich zugestimmt. Apple hatte bereits Ende 2006 nach eigenen Untersuchungen Fehler eingeräumt und sie verbunden mit Belastungen in zweistelliger Millionenhöhe korrigiert. Der Vergleich müsse noch bei einer Anhörung Ende Oktober offiziell bestätigt werden.


NVIDIA verloren nach einer Abstufung 5,91 Prozent auf 10,18 Dollar. Lehman Bothers hatte die Papiere des Grafikchip-Spezialisten von «Overweight» auf «Equal Weight» abgestuft. (awp/mc/pg/29)

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