US-Eröffnung: Standardwerte dämmen Verluste ein – NASDAQ dreht ins Plus

Die Standardwerte dämmten ihre Verluste ein, die Technologiebörse NASDAQ drehte sogar ins Plus. Neben den Konjunkturdaten hatten die Anleger eine Flut an Unternehmenszahlen zu verdauen. Die Wirtschaft der USA war im zweiten Quartal zwar etwas schwächer als erwartet gewachsen, hatte sich aber dennoch robust gezeigt.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) gab zuletzt noch um 0,32 Prozent auf 11.546,81 Zähler nach. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,10 Prozent auf 1.282,96 Punkte. An der NASDAQ gewann der Composite-Index 0,83 Prozent auf 2.349,08 Zähler. Der NASDAQ 100 stieg um 0,96 Prozent auf 1.870,55 Punkte.


Gegen den negativen Trend schossen ImClone Systems um 38,03 Prozent auf 64,10 US-Dollar hoch. Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) will im Rahmen einer Milliardentransaktion seinen Biotech-Partner für einen kräftigen Aufschlag von 60 Dollar in bar komplett übernehmen. Die Offerte hat einen Gesamtwert von 5,2 Milliarden Dollar. BMS verloren 1,39 Prozent auf 21,21 Dollar.


Für Motorola ging es um 10,68 Prozent auf 8,50 Dollar hoch. Der kriselnde Mobilfunk-Ausrüster hatte sich im zweiten Quartal ganz knapp aus den roten Zahlen gerettet. Mit seinem Zahlenwerk übertraf Motorola die durchschnittlichen Analystenschätzungen. Auch der Ausblick fiel besser als erwartet aus. Positiv aufgenommene Zahlen liessen International Paper um 11,27 Prozent auf 27,06 Dollar steigen. Der Papierhersteller hatte im zweiten Quartal den bereinigten Gewinn je Aktie stärker gesteigert als erwartet. Der Umsatz fiel im Rahmen der Markterwartungen aus.


Goodyear Tire & Rubber verteuerten sich um 2,25 Prozent auf 20,00 Dollar. Der Reifenhersteller hatte im zweiten Quartal mit seinem Gewinn je Aktie (EPS) exklusive Einmalaufwendungen die Analystenerwartungen übertroffen. Der Aktie von Automatic Data Processing (ADP) verhalf die Zahlenvorlage zu Kursgewinnen von 3,34 Prozent auf 42,96 Dollar. Der IT-Dienstleister hatte im vierten Geschäftsquartal im fortgeführten Geschäft den Gewinn je Aktie deutlicher gesteigert als erwartet und auch mit dem Umsatz über den Analystenschätzungen gelegen. Tyco International gewannen 7,34 Prozent auf 45,63 Dollar. Der Mischkonzern hatte nach einem starken Gewinnsprung im dritten Quartal die Gewinnprognose für das Gesamtjahr deutlich angehoben.


Starbucks hielten sich nach Zahlen mit plus 0,82 Prozent auf 14,79 Dollar besser als der Markt. Die weltgrösste Kaffeehauskette ist zwar wegen Kosten für den Konzernumbau erstmals in die roten Zahlen gerutscht. Der erst zu Jahresbeginn wegen der Krise an die Konzernspitze zurückgekehrte Mitgründer Howard Schultz verschärft nun jedoch den Sparkurs weiter, was den Titeln Händlern zufolge Auftrieb verlieh. Zudem erwartet Starbucks für 2009 einen deutlichen Gewinnschub. Die UBS bestätigte die Aktie mit «Buy» und einem Kursziel von 18 Dollar.


Dagegen sorgten schwache Zahlen bei ExxonMobil für Kursabschläge von 3,38 Prozent auf 81,53 Dollar. Der weltgrösste Ölkonzern hatte trotz einer starken Zunahme des Gewinns im zweiten Quartal die Markterwartungen deutlich verfehlt. Auch der Umsatz blieb hinter den Analystenschätzungen zurück. Mastercard rutschten um 8,51 Prozent auf 247,70 Dollar ab. Wegen einer milliardenschweren Schadensersatzzahlung an den Konkurrenten American Express war der Kreditkartenkonzern im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Mit seinen bereinigten Zahlen übertraf Mastercard die Erwartungen der Analysten. American-Express-Titel legten um 0,16 Prozent auf 37,60 Dollar zu.


Walt Disney verloren 3,73 Prozent auf 30,49 Dollar. Der Unterhaltungskonzern konnte zwar dank guter Geschäfte mit seinen TV-Sendern und seinen Vergnügungsparks der US-Konjunkturflaute weiter trotzen und hatte den Überschuss im dritten Geschäftsquartal etwas stärker als erwartet gesteigert. Die Anleger hätten sich aber mehr zum Ausblick des Konzerns erhofft, hiess es.


Auch bei Altria Group sorgte ein leicht enttäuschender Ausblick für Abschläge von 4,93 Prozent auf 20,63 Dollar. Der Tabakkonzern hatte nach der Abspaltung seines kompletten internationalen Geschäfts im zweiten Quartal einen Gewinnsprung erzielt und erwartet für das Gesamtjahr weiter ein EPS zwischen 1,63 und 1,67 Dollar. Die Analysten rechnen dagegen im Schnitt mit 1,67 Dollar und liegen damit am oberen Ende dieser Zielspanne.


Kellogg fielen um 0,98 Prozent auf 53,62 Dollar. Zwar hatte der Lebensmittelkonzern im zweiten Quartal mit seiner Gewinnsteigerung knapp über den Analystenschätzungen gelegen sowie die Zielspanne für das Gesamtjahr leicht angehoben. Mit 3,00 Dollar Gewinn je Aktie liegt die Markterwartung allerdings am oberen Ende dieser Spanne. (awp/mc/pg/33)

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