US-Eröffnung: Uneinheitlich – Warten auf Fed-Rede zu Inflation

Ausserdem warteten die Anleger auf eine Rede des Notenbankchefs Ben Bernanke, der sich zur Inflationsentwicklung in den USA äussern will. Jede Äusserung über eine steigende Inflation könne neue Zinsängste schüren, sagten Händler.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,34 Prozent auf 13.602,01 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,50 Prozent auf 1.5524,19 Punkte. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 0,14 Prozent auf 2.661,48 Punkte zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,41 Prozent auf 1.988,02 Zähler.


Die Grosshandelslagerbestände waren im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen, teilte das US-Wirtschaftsministerium am Dienstag in Washington mit. Die Umsätze im Grosshandel erhöhten sich im Berichtszeitraum um 1,3 Prozent. Damit lagen sie weit über den Erwartungen von 0,7 Prozent.


Aktien von Home Depot legten nach Ankündigung eines Aktienrückkaufprogrammes um 1,24 Prozent auf 40,73 Dollar zu. Die Ankündigung überlagert nach Ansicht von Händlern die negativen Auswirkungen einer Gewinnwarnung. Die weltgrösste Baumarktkette senkte ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. «Angesichts des Abschwächung des Häusermarktes und der Sorgen über die weitere Zinsentwicklung haben viele Anleger damit gerechnet, dass auf die Einzelhändler schwere Zeiten zukommen», sagte ein Händler. Deshalb sei der negative Einfluss der Senkung der Gewinnprognose begrenzt.


Enttäuschend waren auch die Quartalszahlen von Alcoa am Vorabend ausgefallen. Die Titel zeigten sich fast unverändert mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 42,40 Dollar. Alcoa hat die Bilanz-Saison in den USA mit einem Gewinnrückgang eingeläutet und auch beim Umsatz die Erwartungen der Analysten für das zweite Quartal nicht erreicht. Alcan-Aktien verloren 0,72 Prozent auf 86,32 Dollar, nachdem Alcoa bekannt gegeben hat, dass die Übernahmeofferte für den kanadischen Konkurrenten von rund 27,9 Milliarden Dollar (20,5 Mrd Euro) bis 10. August verlängert werde.


An der Nasdaq blieb der Einzelhändler Sears weit hinter den Analystenerwartungen zurück. In seinem Zwischenbericht für das zweite Quartal stellt das Unternehmen einen Gewinn von 1,06 bis 1,32 Dollar je Aktie in Aussicht – Analysten hatten mit 2,12 Dollar je Aktie gerechnet. Die Aktien gaben 6,74 Prozent auf 159,85 Dollar nach.


Aktien des Chicago Board Of Trade (CBOT) gaben nach der Bekanntgabe der Übernahme durch die Chicago Mercantile Exchange Holdings Inc. (CME) 0,93 Prozent auf 220,75 US-Dollar ab. CME-Titel verloren 0,97 Prozent auf 565,07 Dollar. Die Aktionäre der beiden Termin- und Derivate-Märkte in Chicago haben am Montag die CBOT-Übernahme durch die CME für mehr als 11,8 Milliarden Dollar (8,8 Mrd Euro) genehmigt. Damit entsteht der weltgrösste Markt für Termingeschäfte und andere Kontrakte, so genannte Derivate. Die Übernahme solle innerhalb weniger Tage vollzogen werden.


Ein positiver Analystenkommentar stützte Aktien von Ford Motor und General Motors (GM) . JP Morgan hob die Titel der beiden Autobauer von «Neutral» auf «Overweight». Ford-Papiere legten um 1,21 Prozent auf 9,19 Dollar zu, und GM-Titel stiegen um 1,69 Prozent auf 37,39 Dollar.


ConocoPhillips gewannen 1,31 Prozent auf 85,15 Dollar. Die US-Mineralölgesellschaft will bis Ende 2008 eigene Aktien im Wert von bis zu 15 Milliarden Dollar zurückkaufen. Die Summe schliesse zwei Milliarden des Rückkaufprogramms über vier Milliarden Dollar ein, das bereits im Februa r angekündigt worden war.


Zudem stehen die Aktien von Chevron im Blick. Das Unternehmen legt nach Börsenschluss seine Quartalszahlen vor. Der amerikanische Mineralölkonzern dürfte im zweiten Quartal nach Einschätzung von Analysten etwas mehr verdient haben als vor einem Jahr. Die Aktie legte 0,25 Prozent auf 89,72 Dollar zu. (awp/mc/pg)

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