US-Eröffnung: Weitere Kursverluste – Neue Impulse fehlen

Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,41 Prozent auf 1.337,07 Zähler nach. Der NASDAQ Composite sank um 0,43 Prozent auf 2.289,90 Punkte. Der NASDAQ 100 notierte 0,17 Prozent tiefer auf 1.763,26 Punkten.


Es gebe wenige Neuigkeiten und entsprechend kaum richtungsweisende Impulse, sagten Marktteilnehmer. So sei der Blick bereits auf die in der kommenden Woche anstehenden Konjunkturdaten gerichtet – mit einiger Sorge, nachdem der unerwartet schwache Philadelphia-Fed-Index am Donnerstag für einen Kursrutsch gesorgt hatte. Marktstratege Arthur Hogan von Jefferies & Co. hatte von einem Kampf zwischen Optimisten und Pessimisten gesprochen, in dem minütlich die eine oder andere Fraktion die Oberhand gewinnen und die Richtung bestimmen könne.


Intuit-Aktien rutschten nach Zahlen um 11,31 Prozent auf 26,43 Dollar ab. Der Hersteller von Finanzsoftware hat wegen gestiegener Kosten im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Umsatz blieb hinter den Erwartungen zurück. Den Ausblick für das laufende Quartal bestätigte das Unternehmen.


Die Aktien der beiden Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac gerieten nach einer negativen Studie ebenfalls deutlich unter Druck. Merrill Lynch hat die Titel mit Verweis auf Sorgen über weitere Probleme durch die Kreditkrise auf «Sell» heruntergestuft. Auch MBIA könnten nach einem Analystenkommentar unter Druck geraten. Die Deutsche Bank hat ihre Gewinnschätzungen für den Anleiheversicherer gesenkt. Grund seien jüngste Bemühungen des Unternehmens um eine Kapitalerhöhung und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse, hiess es. Fannie Mae-Papiere verloren 4,52 Prozent auf 27,72 Dollar, Freddie Mac verbilligten sich um 7,81 Prozent auf 25,60 Dollar.


Delta Air Lines gaben um 0,06 Prozent auf 16,20 Dollar nach und Northwest Airlines verloren 2,47 Prozent auf 16,56 Dollar. Die erwartete Fusion der zwei grossen US-Fluggesellschaften steht wegen eines Streits der Piloten auf der Kippe. Die mehr als 11.000 Cockpit-Beschäftigten von Delta und Northwest können sich laut US-Medien bisher nicht auf ein gemeinsames System für Gehälter und Dienstgrade einigen. Ohne eine solche Übereinkunft scheuten aber die beiden Fluggesellschaften vor einer dann weit schwierigeren Fusion zurück, berichtete das «Wall Street Journal» am Freitag.


Gilead Sciences büssten ebenfalls nach einer negativen Studie 2,52 Prozent auf 42,87 Dollar ein. Bernstein Research stufte die Aktie des Biotech-Unternehmens von «Outperform» auf «Market Perform» ab bei einem Kursziel von 47 Dollar. Der Umsatz dürfte in den USA um 20 bis 30 Prozent und in der Europäischen Union um 30 bis 40 Prozent steigen, doch um die Erwartungen an der Wall Street zu übertreffen, sei ein höheres Wachstum notwendig, hiess es zur Begründung.


Motorola-Titel rückten indes um 0,18 Prozent auf 11,30 Dollar vor. Der mit Problemen in seiner Handy-Sparte kämpfende Konzern hat einen neuen Finanzchef gefunden. Der erfahrene Sanierer Paul Liska soll ab März dem erst seit Jahresbeginn amtierenden Konzernchef Greg Brown beim Krisenmanagement helfen. Das Handy-Geschäft hatte Motorola 2007 in die Verlustzone gedrückt. (awp/mc/gh)

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