US-Hausfinanzierer Freddie Mac mit Riesenminus

Die Hilfen summieren sich damit bisher auf mehr als 50 Milliarden Dollar. Freddie Mac und das auch verlustreiche, grössere Zwillingsinstitut Fannie Mae stehen hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA. Um den völligen Kollaps des Hypothekenmarkts abzuwehren, hatte der Staat im vergangenen September das Steuer bei den zwei Häusern übernommen. Die Finanzierer stehen im Zentrum der Plänen von US-Präsidenten Barack Obama zur Stabilisierung des US-Häusermarktes.


Fannie Mae mit Quartalsverlust von über 23 Mrd Dollar
Fannie Mae hatte erst vor kurzem für das erste Quartal sogar ein Minus von mehr als 23 Milliarden Dollar bekanntgegeben und auch neue Hilfen von nun insgesamt 34 Milliarden Dollar in Anspruch genommen. Der Staat hat den zwei Finanzierern bei Bedarf Unterstützung von inzwischen jeweils bis zu 200 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt – zuvor war es erst die Hälfte gewesen. Erst Ende April hatte der Selbstmord des Finanzchefs von Freddie Mac für grosse Aufregung gesorgt. Der 41-jährige David Kellerman hatte seit Anfang der 90er Jahre für das Institut gearbeitet und erst im September das Amt des Finanzchefs übernommen. Im März verliess zudem der bisherige Konzernchef David Moffett das Unternehmen nach nur sechs Monaten an der Spitze.


Anhaltende Schwierigkeiten erwartet  
Auch die nächsten Quartale würden schwierig bleiben, warnte Freddie Macs Interim-Chef John Koskinen. Es gebe allerdings erste Anzeichen, dass sich die Talfahrt der Hauspreise verlangsame. Im ersten Quartal 2008 hatte der Konzern erst einen Quartalsverlust von 151 Millionen Dollar verbucht. Zuletzt waren es im Schlussquartal 2008 aber fast 24 Milliarden Dollar gewesen. Das Ergebnis der ersten drei Monate belasteten wieder rund neun Milliarden Dollar allein bei der Risikovorsorge für faule Kredite. Die Zahlungsausfälle nahmen nochmals zu. Weitere mehr als sieben Milliarden Dollar musste Freddie Mac auf Wertpapiere abschreiben. (awp/mc/ps/01)

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