US-Ölpreise mit über 66 Dollar auf Rekordfahrt

Auch die amerikanischen Benzin- und Heizölpreise erreichten zeitweise neue Höchststände. Die Ölpreise sind allein in der laufenden Woche um fast sechs Prozent in die Höhe geschossen und liegen inzwischen fast 50 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Nordseesorte Brent wurde am Mittag in London mit 65,55 Dollar um 17 Cent über Vortagsschluss gehandelt. Auch der Rohöl-Preis der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) legte erneut zu.


Starke Nachfrage
Amerikanische Marktbeobachter halten angesichts der starken weltweiten Nachfrage, vor allem in den USA und China, und politischer Spannungen im Nahen Osten einen baldigen Anstieg auf 70 Dollar für durchaus möglich. Zudem haben Produktionsausfälle in zahlreichen Raffinerien während der vergangenen Tage die Lage zugespitzt. Die Internationalen Energieagentur (IEA) rechnet für dieses Jahr mit einem globalen Nachfrageanstieg um zwei Prozent auf 83,7 Millionen Barrel pro Tag. 2006 dürfte der Ölverbrauch weiter um 2,1 Prozent auf 85,5 Millionen Barrel zulegen. Freie Förderkapazitäten hat bei den OPEC-Ländern aber nur Saudi Arabien.


Gelegentliche Raffinerieprobleme
Die Konjunktur hat sich in den USA deutlich belebt, in China läuft sie weiter auf Hochtouren. Die USA und China sind die mit Abstand grössten Ölverbraucher. In Japan und in Europa gibt es konjunkturelle Belebungsanzeichen. Das deutet auf eine weiter steigende globale Ölnachfrage hin. Gelegentliche Raffinerieprobleme sind im heissen Sommerwetter bei den US-Anlagen nicht ungewöhnlich. In diesem Jahr haben sie sich jedoch gehäuft. Branchenkenner vermuten, dass die Raffineriebetreiber das Letzte aus den Anlagen heraus holen, um der starken Nachfrage nach Benzin, Flugbenzin und Diesel sowie anderen Mineralölprodukten gerecht zu werden. Sie wollen auch die derzeit grossen Gewinnmargen bei der Rohölverarbeitung nutzen. Die US-Raffinerien sind momentan zu etwa 95 Prozent ausgelastet.


Opec-Korbpreis
Die Nachfrage nach Benzin läuft bis zum Ende der amerikanischen Sommerferiensaison am 5. September auf Hochtouren. Normalerweise gibt es dann eine Entspannung im Raffineriebereich. Allerdings könnte es zu zeitweisen Stilllegungen für Wartungsarbeiten oder eine Umstellung auf die verstärkte Heizölproduktion kommen. Der OPEC-Rohöl-Preis näherte sich am Donnerstag der 60-Dollar Marke. Ein Barrel kostete im Durchschnitt 58,28 US-Dollar, wie das OPEC-Sekretariat in Wien mitteilte. Am Vortag hatte der Preis noch bei 57,30 Dollar gelegen.

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