US-Schluss: Deutliche Verluste wegen Obamas Bankenpläne

Im Kern strebt er an, das Investmentbanking stärker von den restlichen Geschäften zu trennen. «Aktuell herrscht Konfusion am Markt», kommentierte John Spinello, Anleihenstratege bei Jefferies. Viele Fragen bezüglich der gesetzlichen Umsetzung der Pläne Obamas müssten jetzt noch beantwortet werden. Andere Experten fürchteten, dass die vorgesehenen Beschränkungen im Eigenhandel die Rentabilität der Banken schmälern könnten. Technologiewerte hielten sich dank erfreulicher Quartalszahlen des Online-Marktplatzes Ebay noch etwas besser.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) sackte um 2,01 Prozent auf 10.389,88 Zähler ab und notierte damit so tief wie noch nie in diesem Jahr. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,89 Prozent auf 1.116,48 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq sank der umfassende Composite Index lediglich um 1,12 Prozent auf 2.265,70 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 0,93 Prozent auf 1.850,57 Zähler nach.


Angesichts der Bankenpläne von Obama brachen die Titel von JPMorgan am Ende des Dow-Jones-Index um 6,59 Prozent auf 40,54 US-Dollar ein. Aktien der Bank of America verbilligten sich um 6,19 Prozent auf 15,47 Dollar.


Deutliche Abschläge mussten auch die Aktionäre von Goldman Sachs hinnehmen. Die Titel der Investmentbank fielen um 4,12 Prozent auf 160,87 Dollar. Goldman hatte zwar im vierten Quartal mehr verdient als jede andere Wall-Street-Grösse und die Erwartungen der Börsianer grösstenteils übertroffen. Ein Händler zeigte sich aber dennoch skeptisch: «Dieser Gewinn ist für eine positive Überraschung schon fast zu hoch – da kommen Zweifel auf, ob nicht Sondereffekte zu einem solchen Wert beigetragen haben». Zudem seien die Erträge hinter den Prognosen zurückgeblieben.


Ferner sanken in diesem negativen Umfeld die Aktien der Citigroup um 5,49 Prozent auf 3,27 Dollar. Für die Anteilsscheine von Morgan Stanley ging es um 4,21 Prozent auf 29,34 Dollar nach unten.


Zu den klaren Gewinnern im Markt hingegen zählten die Papiere von Ebay. Sie schnellten um 8,55 Prozent auf 24,13 Dollar in die Höhe. Der Online-Marktplatz hatte im vierten Quartal massiv vom Verkauf seiner Internettelefonie-Tochter Skype profitiert. Das Zahlenwerk habe die Erwartungen klar übertroffen, sagten Händler. Zudem sei der Ausblick besser als aktuell von Analysten erwartet.


Auch Starbucks-Aktien zählten zu den Gewinnern. Am Vorabend nach Börsenschluss hatte die weltgrösste Kaffeehaus-Kette Zahlen vorgelegt. Die harten Einschnitte machten sich Börsianern zufolge bezahlt und der Aufwärtstrend der vorangegangenen Monate setzte sich im ersten Geschäftsquartal fort. Marktteilnehmer zeigten sich angetan von der Bilanz. Die Titel stiegen um 1,63 Prozent auf 23,67 Dollar. Die Papiere von Xerox verbuchten ebenfalls Aufschläge und kletterten um 4,39 Prozent auf 9,28 Dollar. Der Drucker- und Kopiererspezialist hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen.


Um 3,09 Prozent auf 11,68 Dollar nach oben ging es zudem für die Titel von Southwest Airlines. Die Fluglinie hatte ihre Kosten gesenkt und damit einen unerwartet hohen Quartalsgewinn verbucht. Schliesslich profitierten die Papiere des Konsumgüterherstellers Colgate-Palmolive von einem positiven Analystenkommentar. Die Aktien rückten um 0,38 Prozent auf 79,07 Dollar vor, nachdem die Analysten von Goldman Sachs die Titel wegen der ihrer Meinung nach attraktiven Bewertung auf ihre «Conviction Buy» gesetzt hatten. (awp/mc/ps/32)

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