US-Schluss: Dow gibt nach – 3M sacken ab, aber gute Daten

Abgesehen von der laufenden Berichtssaison blieb Händlern zufolge der künftige geldpolitische Kurs der US-Notenbank das bestimmende Thema am Markt. Die Unklarheit über das Ausmass der erwarteten Konjunkturspitze habe die Anleger von grösseren Engagements am Aktienmarkt abgehalten.


Der Dow weitete seine Vortagesverluste ein wenig aus und fiel am Ende um 0,11 Prozent auf 11.113,95 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index hingegen rückte um 0,11 Prozent auf 1.183,78 Punkte vor. Technologiewerte schlugen sich wie schon an den Vortagen etwas besser. An der Technologiebörse Nasdaq etwa stieg der Composite-Index um 0,16 Prozent auf 2.507,37 Punkte, für den Nasdaq 100 ging es um 0,18 Prozent auf 2.129,73 Punkte nach oben.


Am Dow-Ende rutschten die Papiere von 3M Company um 6,48 Prozent auf 84,51 US-Dollar ab. Der Mischkonzern hatte zwar den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte erzielt und die Umsatz- und Ertragserwartungen des Marktes übertroffen. Dennoch reduzierte er seine Erwartungen an den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr. Grund dafür waren erwartete Belastungen im Zuge der jüngst getätigten Übernahmen. So hatte 3M etwa den Spezialist für biometrische Scanner Cogent gekauft.


Unter den weiteren Industriewerten verloren die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar 0,61 Prozent auf 77,74 Dollar. Titel von Dow Chemical sanken um 1,12 Prozent auf 30,86 Dollar. Der Chemiekonzern hatte wegen Sondereffekten einen Gewinnrückgang verbuchen müssen.


Die Titel des Kali-Konzerns Potash sackten trotz der guten Zahlen um 3,25 Prozent auf 142,53 Dollar ab. Der kanadische Staat könnte laut einem Zeitungsbericht gegen das Übernahmeangebot des australischen Bergbaukonzerns BHP Billiton vorgehen und dies nehme wieder etwas Phantasie aus den Papieren, begründeten Börsianer das Minus. BHP-Aktien hatte am Donnerstag in London 2,66 Prozent höher geschlossen.


Der Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive hatte insbesondere durch die Senkung der Kosten den Gewinn leicht steigern und laut Händlern die Markterwartungen übertreffen können. Der Umsatz knapp unter dem Vorjahreswert habe hingegen die Schätzungen etwas enttäuscht. Unter dem Strich fielen die Aktien damit um 0,77 Prozent.


Auch der Ölkonzern ExxonMobil hatte seinen Quartalsbericht vorgelegt, woraufhin die Papiere um 0,84 Prozent stiegen. Teures Öl hatte dem Konzern die Kasse gefüllt. Halliburton-Titel aber sackten um 7,96 Prozent ab. Händler begründeten dies mit dem Bericht einer nationalen Untersuchungskommission zu dem Untergang der Ölplattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko. Diesem Bericht zufolge könnte der Zement, den der Öldienstleister vor dem Untergang zum Versiegeln des Bohrloches benutzt hatte, die Explosion der Ölplattform am 20. April mit verursacht haben.


Um 0,49 Prozent auf 8,13 Dollar nach oben wiederum ging es für die Papiere von Motorola . Das Unternehmen schwimmt auf der Smartphone-Welle: Nach einer langen Durststrecke steht die Mobilfunksparte wieder hoffnungsvoll da.


Schliesslich wurde auch wieder kräftig am Übernahmekarussell gedreht: Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis will den US-Branchenkollegen BMP Sunstone kaufen und der Private-Equity-Fonds Carlyle möchte den Telekom-Zulieferer Syniverse Technologies schlucken. Die Aktien der umworbenen Firmen sprangen um jeweils über 28 Prozent in die Höhe. (awp/mc/ss/36)

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