US-Schluss: Dow Jones sackt ins Minus – GM stürzt 30% ab

Herbe Kursverluste von zehn bis fünfzehn Prozent bei den Bankaktien taten ihr Übriges und zwangen den Dow Jones vollends in die Knie. Händler verwiesen auf die Rettungsaktion der Bank von Spanien für die angeschlagene Sparkasse CCM. Diese hätte den Investoren die anhaltende Brisanz der Finanzkrise wieder vor Augen geführt.


Der US-Leitindex fiel um 3,27% auf 7’522,02 Zähler. In der Vorwoche hatte er noch etwa sieben Prozent zugelegt. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 3,48% auf 787,53 Punkte ab. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index um 2,81% auf 1’501,80 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 2,45% auf 1’220,81 Punkte.


Die Aktien von General Motors (GM) sackten bis Handelsende um 25,41% auf 2,70 USD. Zwischenzeitlich war der Kurs bis auf 2,40 USD gefallen. Christoph Schmidt, Analyst bei N.M. Fleischhacker unterstrich, dass GM zwei Monate Zeit habe, «um das Wunder von Detroit zu vollbringen» Wer jedoch «wirklich dran glaubt, ist naiv», sagte Schmidt. Das heisse, GM sei in zwei Monaten soweit, in die kontrollierte Liquidation zu gehen. «Was mich positiv und die Märkte negativ überrascht, ist die Tatsache, dass Obamas Truppe die Tür für einen Auto-Bailout unter den gegebenen Restrukturierungsplänen zuschlägt. Die Frage ist, ob alles nur ein Pokerspiel ist, um die beiden Leichen doch noch zu Zombies zu machen. Nur mit weniger Einsatz», sagte Schmidt.


Aktienmarktstratege Robert Halver von der Baader Bank sagte, die Autobranche sei der «neuralgische Punkt der Konjunktur», deshalb sie eine mögliche Insolvenz von GM via Chapter 11 ein «besonderer Schmerz». Die Anleger rechneten die dramatischen Probleme von GM auf den gesamten Automarkt hoch. Die Aktien von Ford Motor fielen um 2,82% auf 2,76 USD. Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer Chrysler einigte sich unterdessen mit dem italienischen Fiat-Konzern auf Rahmenbedingungen für die angestrebte Allianz.


Bankaktien waren nach den Vorgaben aus Asien und Europa ebenfalls unter Druck. Die Titel der Bank of America fielen mit minus 17,85% auf 6,03 USD besonders deutlich. Citigroup verloren 11,83% auf 2,31 USD. Händler verwiesen auf die Rettungsaktion der Bank von Spanien. In Deutschland und Grossbritannien sprang der Staat ebenfalls erneut als Helfer ein.


Die globale Aktienmarktschwäche und ein wieder stärkerer Dollar drückten auch die Ölpreise wieder deutlich unter die Marke von 50 USD. Die Aktien von Chevron Corp. fielen um 3,05% auf 66,80 USD. ExxonMobil verloren um 1,93% auf 68,63 USD.


IBM waren mit plus 0,39% auf 94,52 USD neben Johnson & Johnson der einzige Gewinner. Der Konzern will mit Cisco und mehr als zwanzig weitere Partner das sogenannte Cloud Computing für Kunden attraktiver und flexibler gestalten. Software-Anwendungen sollen künftig auf der Infrastruktur jedes Anbieters genutzt werden können. In einer Allianz wollen die Unternehmen dafür entsprechende Standards entwickeln. (awp/mc/ps/30)

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