US-Schluss: Dow leicht im Minus – Amex-Aktien unter Druck

Auf dem gegenwärtigen Finanzminister-Treffen in Südkorea zur Vorbereitung des Gipfels war derweil noch keine gemeinsame Strategie zu Fragen der Wechselkurse, Handelsüberschüssen und dem Abbau von Ungleichgewichten gefunden worden. Technologieaktien hingegen waren nach positiv aufgenommenen Quartalsberichten beispielsweise von Amazon gefragt.


Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,13 Prozent auf 11.132,56 Punkte, nachdem er tags zuvor noch auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai geschlossen hatte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 0,63 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500-Index hingegen stand 0,24 Prozent höher bei 1.183,08 Punkten. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,80 Prozent auf 2.479,39 Punkte und der Nasdaq 100 legte um 0,68 Prozent zu auf 2.104,21 Punkte.


Klares Schlusslicht im Dow waren die Papiere von American Express (Amex), die um 3,08 Prozent auf 39,03 US-Dollar fielen. Der Kreditkarten-Anbieter verbuchte zwar einen unerwartet hohen Quartalsgewinn. Denn seitdem sich die wirtschaftliche Lage entspannt, zahlen die Kunden ihre Rechnungen wieder verlässlicher. Allerdings lasteten Sorgen um eine stärkere Regulierung des Sektors auf den Papieren, meinten Händler.


Das US-Justizministerium wittert Wettbewerbsverstösse durch die drei Grossen der Branche. Amex, Visa und Mastercard sollen versucht haben, Einzelhändler daran zu hindern, ihre Kunden zur Benutzung von Kreditkarten konkurrierender Firmen mit geringeren Gebühren anzuspornen – etwa durch Rabatte. Visa- und Mastercard-Aktien notierten zuletzt uneinheitlich.


Zweitschwächster Wert im Leitindex waren die Anteilsscheine von Verizon Communications. Sie verloren 1,32 Prozent auf 32,09 Dollar. Der Telekomkonzern musste im dritten Quartal wegen des Verkaufs von Unternehmensteilen einen Umsatzrückgang hinnehmen. Zudem stagnierte das Festnetzgeschäft. Händler machten für die Kursverluste ferner enttäuschende Unternehmensziele für das Mobilfunkgeschäft verantwortlich.


Titel von Honeywell rückten dagegen um 1,26 Prozent auf 47,26 Dollar vor. Der Quartalsgewinn des Mischkonzerns fiel dank der hohen Nachfrage nach spritsparenden Turbomotoren überraschend positiv aus. Mit seinem Umsatzausblick für 2011 hingegen blieb er etwas hinter den Prognosen der Analysten zurück. Die Papiere von Schlumberger stemmten sich noch deutlicher gegen den leicht negativen Markttrend bei den Standardwerten und kletterten um 5,38 Prozent auf 67,77 Dollar. Der Ölfeldausrüster meldete einen Gewinnsprung.


Unter den Technologiewerten stiegen die Aktien von Amazon um 2,52 Prozent auf 169,13 Dollar. Der Online-Einzelhändler hatte seine Umsätze kräftig mit Rabattaktionen angekurbelt und dabei einen Gewinnrückgang in Kauf genommen. Mehrere Analysten erhöhten nach der Vorlage des Zahlenwerkes ihre Kursziele für die Amazon-Papiere. Ihre Meinung nach befindet sich das Unternehmen mit seiner Expansionspolitik auf dem richtigen Weg – selbst wenn diese Strategie kurzfristig den Gewinn etwas schmälern sollte.


Überzeugende Zahlen präsentierten zudem das an der Nasdaq notierte, chinesische Suchmaschinenunternehmen Baidu. Dessen Aktien zählten mit einem Plus von 4,89 Prozent ebenfalls zu den Favoriten unter den Technologieaktien. (awp/mc/ps/32)

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