US-Schluss: Dritter Verlusttag in Folge – Daten, Merrill belasten

Der Philly-Fed-Index, der die Stimmung der Industrie in Philadelphia wiedergibt und ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung der USA ist, ging erheblich mehr zurück als prognostiziert. Schon vor Handelsbeginn hatte das US-Handelsministerium mitgeteilt, die Zahl der Baugenehmigungen im Dezember sei deutlich stärker als erwartet gesunken.


Der Leitindex Dow Jones schloss mit minus 2,46 Prozent bei 12.159,21 Punkten. Damit hat das weltweit wichtigste Börsenbarometer im Vergleich zum Rekordhoch im vergangenen Oktober über 14 Prozent an Wert verloren. Der marktbreite S&P-500-Index gab 2,91 Prozent auf 1.333,29 Punkte ab. Der NASDAQ Composite fiel um 1,99 Prozent auf 2.346,90 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 1,61 Prozent auf 1.842,10 Zähler.


Die Aktie von Merrill Lynch brach nach Vorlage der Quartalsbilanz als Schlusslicht im S&P 500 um 10,24 Prozent auf 49,45 US-Dollar ein. Die Bank hatte vor Börsenstart mitgeteilt, wegen weiterer Milliarden-Abschreibungen im Zusammenhang mit der Kreditkrise auch im vierten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben zu haben. Unter dem Strich sei im fortgeführten Geschäft ein Verlust von 12,57 Dollar je Aktie entstanden. Im Vorjahr hatte die Bank noch einen Gewinn ausgewiesen. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einem weit geringeren Minus von 4,93 Dollar je Aktie gerechnet.


Aktien von Ambac Financial Group stürzten um 51,89 Prozent auf 6,24 Dollar ab. Die Ratingagentur Moody’s prüft eine Herabstufung, nachdem der US-Kreditversicherer am Mittwoch mitgeteilt hatte, im vierten Quartal Abschreibungen in Höhe von 5,4 Milliarden Dollar auf sein Portfolio mit Kreditderivaten vorgenommen zu haben. Bereits am Vortag hatte die Aktie fast 40 Prozent an Wert verloren.


Der US-Autobauer General Motors (GM) dreht weiter an der Kostenschraube und hofft in den kommenden Jahren auf Wachstum in den Schwellenländern. Die Aktie schloss nach zwischenzeitlichen Gewinnen jedoch 0,04 Prozent niedriger bei 22,84 Dollar. Bis 2011 würden bei den Mitarbeiterkosten in den USA vor allem dank der kürzlich erfolgten Einigung mit den Gewerkschaften auf einen Gesundheitsfonds weitere fünf Milliarden Dollar an Kosten eingespart, sagten Vorstandschef Rick Wagoner und Finanzchef Fritz Henderson.


Für Sun Microsystems ging es nach einem optimistischen Ausblick um 2,06 Prozent auf 15,85 Dollar nach oben. Der Server- und Softwarehersteller rechnet damit, im zweiten Geschäftsquartal mit seinem Gewinn die Analystenerwartungen zu übertreffen.


ZymoGenetics gewannen 9,17 Prozent auf 13,10 Dollar. Der Bayer-Kooperationspartner hat die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA für das Blutstillungsmittel Recothrom erhalten, teilte Bayer am Donnerstagabend mit. Bayer habe die Rechte an dem Produkt für alle Märkte ausserhalb der USA im Jahr 2007 erworben. Die Produkteinführung in den USA wollen die Leverkusener für drei Jahre unterstützen. Durch die FDA-Zulassung wird eine Meilensteinzahlung von 40 Millionen US-Dollar von Bayer an ZymoGenetics fällig. Bayer wird zu einem gewissen Teil an den Umsätzen beteiligt. (awp/mc/ab)

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