US-Schluss: Etwas fester – Zaghafte Käufe trotz Lehman-Zahlen
Der Technologiesektor habe von der Präzisierung des Ausblicks seitens Texas Instruments profitiert. Der Dow Jones Industrial verbesserte sich um 0,34% auf 11’268,92 Zähler, nachdem er am Dienstag um 2,43% abgerutscht war. Der marktbreite S&P-500-Index erholte sich um 0,61% auf 1’232,04 Zähler. An der NASDAQ ging es für den Composite-Index um 0,85% auf 2’228,78 Punkte nach oben. Der NASDAQ 100 gewann 0,96% auf 1’738,07 Punkte.
Aktien von Lehman Brothers standen nach dem Rutsch vom Vortag auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 erneut im Fokus – mit den daraufhin überraschend vorgezogenen Zahlen zum dritten Quartal, die krisenbedingte Milliardenverluste offenbarten. Unter dem Strich liegt der Verlust bei 3,9 Mrd USD oder 5,92 USD je Aktie (EPS). Experten hatten im Schnitt mit einem geringeren Verlust von 2,91 USD je Aktie gerechnet. Vor einem Jahr hatte Lehman Brothers noch einen Gewinn von 1,54 USD je Anteil verzeichnet.
Um die Kapitaldecke zu stärken, wird Lehman Brothers ungefähr 55% an seiner Vermögensverwaltungssparte verkaufen, der Grossteil seiner Gewerbe-Immobilien soll in eine neue Gesellschaft ausgliedert werden. Dies wurde zeitweilig positiv aufgenommen, letztlich gingen die am Dienstag im Wert fast halbierten Papiere aber mit einem neuerlichen Abschlag von 6,93% bei 7,25 USD aus dem Handel.
Auch andere Titel des Finanzsektors konnten anfängliche Kursgewinne nicht verteidigen und gerieten weiter unter Druck. So markierten American International Group (AIG) mit minus 4,74% auf 17,50 USD abermals das Ende des Dow Jones-Index. Aktien der Citigroup verloren weitere 1,06% auf 18,68 USD. Die Grossbank wird im laufenden Quartal bislang mit 450 Mio USD aus den Problemen der angeschlagenen Hypothenbanken Freddie Mac und Fannie Mae belastet. Freddie Mac brachen um weitere 25,00% auf 0,66USD ein, Fannie Mae sackten um 22,92% auf 0,74 USD ab. Auch Aktien der Bank of America tendierten unter dem Eindruck weiteren Abschreibungsbedarfs leichter. Washington Mutual litten mit minus 29,70% auf 2,32 USD laut Händlern unter einer Ratingabstufung durch S&P vom Vorabend.
Boeing verloren 3,61% auf 61,71 USD. Das US-Verteidigungsministerium hat das Ausschreibungsverfahren für den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe abgebrochen. Es sei unmöglich, wie zunächst vorgesehen, bis Januar einen Zuschlag zu erteilen, teilte das Pentagon mit. Um den Auftrag ringen Boeing und der europäische EADS-Konzern. Energietitel tendierten dagegen fest: Chevron Corp. gewannen 3,01% auf 81,16 USD und ExxonMobil zogen um 2,72% auf 75,25 USD an. Aktien des Einzelhändlers Wal-Mart stiegen um 1,46% auf 62,02 USD. Im Verlauf erreichten sie den höchsten Stand seit April 2002.
Texas Instruments (TI) gewannen nach präzisierten Erwartungen an das dritte Quartal 0,64% auf 21,85 USD. Der US-Chiphersteller rechnet mit einem Gewinn je Aktie zwischen 0,42 und 0,46 USD. Zuvor war TI von 0,41 bis 0,47 USD ausgegangen. Der Umsatz soll zwischen 3,33 und 3,47 Mrd USD betragen (bisher: 3,26-3,54 Mrd USD).
Mit einem überraschend hohen Gewinn startete FedEx in sein neues Geschäftsjahr – die Aktie feierte dies mit plus 3,67% auf 87,86 USD. Der Gewinn je Aktie habe im ersten Geschäftsquartal voraussichtlich bei 1,23 USD gelegen, teilte der Logistiker am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mit. Für das gesamte laufende Geschäftsjahr (31. Mai) bekräftigte der Konzern seine Gewinnprognose von 4,75 bis 5,25 USD. Detaillierte Quartalszahlen will FedEx am 18. September vorlegen. (awp/mc/ps/01)