US-Schluss: Kurse steigen nach Fed-Zinsentscheidung

IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hatte mit Blick auf ein Hilfspaket für Griechenland von «sehr guten Fortschritten» gesprochen. Portugal als zweites Sorgenkind hatte angekündigt, ein Sanierungsprogramm vorziehen zu wollen. Dagegen hatte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens zwischenzeitlich für einen Dämpfer gesorgt.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kletterte am Ende um 0,48 Prozent auf 11.045,27 Punkte, nachdem der Index am Vortag noch unter die 11.000-Punkte-Marke gestürzt war. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg am Mittwoch um 0,65 Prozent auf 1.191,36 Punkte. Auch an der Nasdaq zeigte der Trend nach zwei Tagen in Folge mit Verlusten wieder leicht nach oben. Der Nasdaq-100-Index gewann 0,07 Prozent auf 2.007,59 Punkte, der Composite-Index schloss mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 2.471,73 Punkte fast unverändert.


Die US-Notenbank beurteilte die Wirtschaftslage als etwas günstiger als noch nach ihrer Sitzung Mitte März. Ihrer Einschätzung nach bleibt jedoch der Inflationsdruck angesichts der niedrigen Kapazitätsauslastung gering und die Inflationserwartungen stabil. Den Leitzins hatte die Fed wie erwartet nicht verändert, er liegt weiterhin zwischen null und 0,25 Prozent. Ferner kündigte sie an, dass die Niedrigzins-Phase noch länger anhalten dürfte.


Börsianer wertete die Zinsentscheidung der Fed als eine Erleichterung für die Märkte. «Es wird vor allem für die Aktien eine Befreiung sein, die zuletzt starken Schwankungen ausgesetzt waren», sagte ein Investmentstratege. Ein anderer Börsianer brachte die positive Grundstimmung so auf den Punkt: «Die Grundlagen sind so stark, die Erträge sollten auch weiterhin positiv überraschen und Investoren in Atem halten.»


Zu den Gewinnern gehörten nach guten Zahlen die Papiere von Dow Chemical. Sie legten um satte 5,85 Prozent auf 31,83 US-Dollar zu. Mit einem Umsatz- und Gewinnsprung hatte der Chemiekonzern die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen. «Der Gewinn je Aktie hat die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen», sagte ein Börsianer.


Erholt zeigten sich nach starken Verlusten am Vortag Finanzwerte. Die Papiere der Bank of America etwa legten um 1,77 Prozent auf 17,78 Dollar zu, JPMorgan-Aktien verbuchten ein Plus von 2,48 Prozent auf 43,46 Dollar.


Überdurchschnittliche Gewinne verbuchten auch die Papiere von Sprint Nextel, sie stiegen um 3,41 Prozent auf 4,25 Dollar. Das drittgrösste Mobilfunkunternehmen der USA hatte zwar im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen grösseren Verlust hinnehmen müssen. Experten zufolge hatte der um einen Steuereffekt bereinigte Verlust aber dennoch die Analystenerwartungen getroffen. Positiv wurde zudem bewertet, dass sich die Zahlen bei der Abwanderung von Kunden verbessert haben.


Auch Papiere des Ölkonzerns ExxonMobil legten um 1,35 Prozent auf 69,19 Dollar. Das Unternehmen hatte seine Quartalsdividende erhöht. Ausserdem hatte in Europa Konkurrent Royal Dutch Shell gute Zahlen vorgelegt und dank eines kräftigen Anstiegs beim Ölpreis und einer Produktionserhöhung die Markterwartungen übertroffen.


Deutlich nach unten ging es dagegen für die Titel von AOL. Sie fielen um 14,46 Prozent auf 23,96 Dollar. Der Internetkonzern hatte mit seinen Quartalszahlen für Enttäuschung gesorgt. Zudem gab AOL zu bedenken, dass der Werbeverkauf auch im weiteren Verlauf dieses Jahres unter Druck bleiben dürfte. (awp/mc/ps/33)

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