US-Schluss: Leichte Kursverluste – Bankensorge überschattet Daten

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) ging um 0,10% tiefer bei 8’016,95 Zählern aus dem Handel. Ein zwischenzeitlicher Rutsch unter die Marke von 8’000 Zählern konnte jedoch abgefangen werden. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,27% auf 855,16 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ büsste der Composite-Index 0,33% ein auf 1’673,80 Zähler. Der NASDAQ 100 sank um 0,59% auf 1’361,92 Punkte.


Der vom Conference Board ermittelte Index der Verbraucherstimmung war von revidiert 26,9 Punkten im Vormonat auf 39,2 Punkte geklettert – den höchsten Stand des laufenden Jahres. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 29,5 Punkte erwartet. Der Vormonatswert war ursprünglich mit 26,0 Punkten angegeben worden. «Der scharfe Anstieg zeigt, dass die Verbraucher an eine Bodenbildung der Konjunktur glauben», sagte Lynn Franco, Direktor des Consumer Research Centers. «Der Index bleibt aber weiter deutlich unter dem Niveau zu Zeiten starken Wirtschaftswachstums.»


Aus dem Bankensektor gab es denn auch erneut negative Nachrichten. Die beiden angeschlagenen Finanzkonzerne Citigroup und Bank of America (BoA) brauchen laut einem Medienbericht womöglich erneut milliardenschwere Kapitalspritzen. Das habe die Bankenaufsicht den zwei Instituten als Ergebnis des «Stress-Tests» zur Stabilität der Branche mitgeteilt, berichtete das «Wall Street Journal» am Dienstag unter Berufung auf Insider. «Die Stress-Tests sind für die weitere Richtung der Märkte entscheidend», sagte Huw van Steenis, Bankenanalyst bei Morgan Stanley in London. «Sie sind nicht nur wichtig für die Aktienkurse, um auszurechnen, wie hoch eine mögliche Verwässerung ausfallen könnte. Sie wurden ja auch durchgeführt, um die Kreditwürdigkeit des Sektors zu verbessern.» Citigroup-Aktien verloren 5,86% auf 2,89 Dollar, für BoA-Papiere ging es um 8,63% auf 8,15 USD nach unten.


Sie wurden am Dow-Ende nur noch übertroffen von den Kursverlusten der Papiere des schwer angeschlagenen Autobauers General Motors (GM) – diese sackten nach der Erholungsrally vom Vortag um 11,27% auf 1,81 USD ab. IBM stemmten sich dagegen mit plus 1,99% auf 101,94 Dollar am erfolgreichsten gegen den Trend. Der Computer- und IT-Konzern erhöht seine Dividende um zehn Prozent und weitet zudem sein Aktienrückkaufprogramm deutlich aus.


Pfizer sanken nach Kursgewinnen vom Vortag um 0,74% auf 13,39 USD. Der weltgrösste Pharmakonzern hatte im ersten Quartal wegen negativer Währungseffekte und der Konkurrenz durch Generika weniger verdient als im Vorjahr. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) fiel aber dennoch besser als vom Markt erwartet aus. Bristol-Myers Squibb sanken um 4,33% auf 19,65 USD, obwohl das Pharmaunternehmen im ersten Quartal die Erwartungen ebenfalls übertreffen konnte. Die Umsätze beider Unternehmen enttäuschten jedoch.


United States Steel rutschten um 5,63% auf 26,15 USD ab. Der Stahlkonzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss schwache Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Der Verlust war deutlich höher ausgefallen als befürchtet. Zudem kündigte US Steel drastische Schritte an, um die Bilanz auf Vordermann zu bringen. Dazu gehört etwa, die Dividende um mehr als 80% zu kürzen. (awp/mc/pg/35)

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