US-Schluss: Leichte Verluste nach durchwachsenem Handel

An diesem Stichtag laufen Optionen auf Indizes und Aktien aus. Stärkere Kursausschläge an solchen Tagen gibt es vor allem bei Aktien-Schwergewichten in den entsprechenden Indizes.


Der Dow-Jones-Index schloss zum ersten Mal in dieser Woche mit Verlusten und ging um 0,08% schwächer aus dem Handel. Im Handelsverlauf pendelte der US-Leitindex zwischen Gewinnen und Verlusten und kletterte zeitweise auch auf den höchsten Stand seit dem 7. Oktober 2008. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,31% ab auf 1’065,49 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,30% auf 2’126,75 Zähler. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,15% auf 1’721,09 Punkte nach oben.


Auf Seiten der Konjunkturdaten sorgte vor allem das überraschend stark aufgehellte Geschäftsklima in der Region Philadelphia im September für eine kurzzeitige positive Reaktion an den Börsen. Der Philly-Fed-Index stieg von plus 4,2 Punkten im Vormonat auf plus 14,1 Punkte und erreichte damit den höchsten Wert seit Juni 2007. Allerdings hoben Marktteilnehmer im weiteren Handelsverlauf hervor, dass die Einzelkomponenten zum Teil eher enttäuschend ausgefallen waren.


«Der Markt legt eine kleine Verschnaufpause ein», sagte Joe Saluzzi, Co-Chefhändler bei Themis Trading. «Es gab ein paar ganz gute Konjunkturnachrichten, die es aber nicht schafften, den Markt so richtig in Stimmung zu versetzen, was auch ein Zeichen von Erschöpfung ist.»


Enttäuschende Zahlen lenkten die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer vor allem auf die Papiere des US-Paketdienstleisters FedEx und des Softwareriesen Oracle. FedEx schlossen mit einem Abschlag von 2,23% auf 76,46 USD, nachdem das Unternehmen einen leicht enttäuschenden Umsatz für das erste Quartal vor.


Beim SAP-Konkurrenten Oracle waren es ebenfalls die rückläufigen Umsätze, die noch stärker als vom Markt befürchtet ausgefallen waren, die für Kursverluste von 2,76% auf 21,52 USD sorgten. Beim Gewinn konnte Oracle dagegen leicht zulegen und die Analystenerwartungen erfüllen.


Der Fotokonzern Eastman Kodak will sich bis zu 700 Mio USD frisches Kapital besorgen und erlitt am Markt einen Kurseinbruch von 11,23% auf 5,93 USD. Zu dem Kapitalbeschaffungsplan gehört, dass Finanzinvestor KKR bis zu 400 Mio USD in das Unternehmen stecken soll. KKR werde Unternehmensanleihen zeichnen, hatte Eastman Kodak am Mittwochabend nach der Schlussglocke an der Wall Street mitgeteilt. Darüber werde KKR Optionen auf bis zu 53 Mio Aktien erhalten. Ausserdem will der angeschlagene Fotokonzern eine Wandelanleihe über 300 Mio USD bei institutionellen Investoren platzieren. Auf diese Weise hofft Eastman Kodak, seine Kapitalposition zu stärken. Die Deutsche Bank vervierfachte nach der Mitteilung ihr Kursziel für Eastman von 1,00 auf 4,00 USD, da die Refinanzierung eine Pleite weniger wahrscheinlich mache.


AMR schossen hingegen nach positiv aufgenommenen Nachrichten um 19,73% auf 8,80 USD hoch. Die Muttergesellschaft der Fluggesellschaft American Airlines, die einer von mehreren Interessenten an einer Beteiligung beim angeschlagenen Konkurrenten Japan Airlines (JAL) ist, besorgte sich im Kampf gegen die schwere Branchenkrise eine Milliardenspritze. Das Kapital von insgesamt 2,9 Mrd USD (2,0 Mrd Euro) kommt unter anderem aus dem Verkauf von Geschäften und Flugzeugen sowie aus neuen Krediten und soll unter anderem für den Kauf neuer Flugzeuge verwendet werden.


Boeing hielten sich ebenfalls gut und kletterten um 0,99% auf 52,88 USD. Der europäische Konkurrent Airbus hatte zuvor seine Prognose für die Zahl der auszuliefernden Flugzeuge zwischen 2009 und 2029 angehoben. Ausserdem rechnet der Flugzeugbauer mit einem höheren Passagieraufkommen im kommenden Jahr.


Rohstoffwerte wie Barrick Gold , Newmont Mining und Alcoa gaben zwischen 2,90 und 1,22% nach. Der Goldpreis litt unter Gewinnmitnahmen, nachdem er im frühen Handel auf ein 14-Monats-Hoch geklettert war. (awp/mc/pg/31)

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