US-Schluss: Moderate Gewinne nach Fed-Zinsentscheid

Der Leitindex Dow Jones Industrial notierte nach zunächst heftigen Schwankungen zum Handelsschluss 0,24 Prozent höher bei 11.215,13 Punkten. Er blieb damit nur wenig unter seinem Tageshoch, das er unmittelbar nach der Entscheidung der Währungshüter erreicht hatte, zur Konjunkturstützung zusätzlich Staatsanleihen im Wert von 600 Milliarden US-Dollar zu kaufen und den Leitzins unverändert zwischen null und 0,25 Prozent zu belassen. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,37 Prozent auf 1.197,96 Punkte. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,27 Prozent auf 2.540,27 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,31 Prozent auf 2.158,36 Punkte vor.


Experten bewerteten die Massnahmen als wenig überraschend bis leicht positiv. Einige zeigten sich zufrieden mit dem angekündigten Volumen weiterer Anleihenkäufe, welches den Erwartungen der meisten Marktteilnehmer entspreche. Andere konnten überhaupt keine grosse Überraschung in den Aussagen der Fed erkennen.


Die Aktien von Time Warner verloren nach Zahlen 1,05 Prozent auf 32,07 Dollar. Werbespots und Gebühren für seine Bezahlsender hatten dem Medienkonzern im dritten Quartal 2010 die Kasse gefüllt. Dagegen liefen Kinofilme und alles Gedruckte eher schleppend. Während der Konzernumsatz um zwei Prozent zulegte, ging das Nettoergebnis wegen der vorzeitigen Begleichung von Schulden um 21 Prozent zurück.


Für die Titel von Time-Warner-Konkurrent News Corp ging es hingegen bereits vor der Bilanzvorlage um 1,50 Prozent auf 14,84 Dollar hoch. Das Unternehmen unter Führung des Medienmoguls Rupert Murdoch legt erst nach der Schlussglocke an der Wall Street seinen Quartalsbericht vor. Zudem wird Händlern zufolge in dieser Woche ein Angebot für den britischen Bezahlsender British Sky Broadcasting (BSkyB) erwartet, an dem Murdoch bereits beteiligt ist. Eine Offerte für die Mehrheit bei Sky Deutschland könnte der nächste Schritt sein, hiess es weiter.


Ungeachtet eines Nettoverlusts konnten die Papiere von Qwest Communications um 1,20 Prozent auf 6,75 Dollar zulegen. Die Telefongesellschaft war zwar bei einem stagnierenden Umsatz wegen mehrerer Sonderbelastungen unter dem Strich ins Minus gerutscht. Um diese bereinigt hatte das Ergebnis je Aktie (EPS) laut Händlern aber ebenso über den Markterwartungen gelegen wie der Umsatz.


Ford-Aktien gewannen nach Absatzzahlen für den Oktober 5,20 Prozent auf 15,18 Dollar und erklommen damit den höchsten Schlussstand seit Juni 2004. Der zweitgrösste US-Autobauer hatte im vergangenen Monat 15 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen können als noch vor einem Jahr.


Die Allianz-Beteiligung Hartford Financial hatte nach dem verlustreichen Krisenjahr 2009 im dritten Quartal wieder deutlich schwarze Zahlen geschrieben, was den Aktien des Versicherers Gewinne von 9,18 Prozent auf 25,57 Dollar bescherte. Die Allianz hielt ihrem jüngsten Geschäftsbericht zufolge zuletzt 6,75 Prozent der Hartford-Anteile.  (awp/mc/ps/27)

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